GAIA
Eine Installation von Luke Jerram - in der Kathedrale Saint Rombout von Mechelen
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Foto: Christa Blenk
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GAIA ist der Name einer Kunstinstallation, die seit drei Jahren durch die Welt schwebt und alle paar Wochen in einer anderen Kirche oder auf einem neuen Platz Halt macht. Der britische Installationskünstlers Luke Jerram (*1974) hat sich den Namen für sein Wanderkunstwerk bei der Göttin Gaia ausgeliehen; sie symbolisiert in der griechischen Mythologie die Erde. Diese Präsentation lässt unseren Planeten so erscheinen, wie ihn Astronauten vom Weltraum aus wahrnehmen. Das freischwebende Modell misst sieben Meter im Durchmesser und versetzt die Besucher in die Lage, dieses Modell der Erde aus allen möglichen Blickwinkeln zu betrachten. Der Künstler hat die Installation mit detaillierten Bildern der Erdoberfläche der NASA erschaffen. 1,8 Millionen Mal kleiner als die Erde selbst ist das Modell, das vor uns hängt: ein Zentimeter des Globus ist gleich 18 km der Erdoberfläche. Bei der Apollo-8-Mission der NASA im Jahre 1968 haben Astronauten die hellblaue Erde zum ersten Mal als schwebende Kugel im Weltraum erlebt. Könnten wir dieses Kunstwerk aus einer Entfernung von 211 Meter betrachten, würden wir die Erde so wahrnehmen, wie sie vom Mond aus zu sehen ist. Der Mond ist 384.463 Kilometer von der Erde entfernt. Die Wirkung auf das Publikum ist unterschiedlich, je nachdem ob das Kunstwerk in einem Innenraum oder im Freien präsentiert wird.
Zurzeit hängt die Weltkugel in der imposanten Kathedrale von Mechelen, einer kleinen belgischen Stadt zwischen Brüssel und Antwerpen. Wir wussten gar nichts darüber, bevor wir plötzlich vor der großen, sich leicht drehenden Kugel standen, die den Eingangsbereich dominiert und alle Blicke von der großartigen, gotischen Kunst ablenkt und auf sich zieht. In Mechelen wird GAIA von einer Foto-Ausstellung über Orte, die durch den Klimawandel stark oder akut gefährdet sind, begleitet. Die Schau erhält allerdings weniger Aufmerksamkeit als die schwebende Erde.
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GAIA-Installation von Luke Jerram in der Kathedrale Saint Rombout von Mechelen | Foto: Christa Blenk
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Das Interesse ist groß, und am zweiten Weihnachtstag konnte die Kirche trotz schlechtem Wetter recht viele Besucher verzeichnen. Die meisten dürften aber das spektakuläre und ästhetisch schöne Kunstwerk und nicht die Umweltbotschaft dahinter gesehen haben.
Zu seinem Kunstwerk sagt Luke Jerram:
"Ich hoffe, dass die Besucher von Gaia die Erde wie aus dem Weltraum sehen können; ein unglaublich schöner und wertvoller Ort. Ein Ökosystem, um das wir uns dringend kümmern müssen - unser einziges Zuhause."
Im November 2021 war GAIA in Glasgow auf der COP 26 zu sehen.
Entstanden ist GAIA in Zusammenarbeit mit dem Natural Environment Research Council (NERC), Bluedot und der UK Association for Science and Discovery Centres. Das Kunstwerk wurde beim Bluedot Festival im Juli 2018 zum ersten Mal gezeiggt. In Großbritannien ging die Reise 2018 dann auch los. GAIA war schon in vielen europäischen Ländern zu sehen, in Australien und Asien. Im Juni 2020 war GAIA beim Silbersalz-Festival in Halle zu sehen. Nach Mechelen kehrt GAIA dann erstmals wieder nach England zurück.
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Die Kathedrale Saint Rombout von Mechelen ist die Bischofskirche des römisch-katholischen Erzbistums Mechelen-Brüssel und wurde zwischen 1200 und 1500 erbaut. Sie ist ein Meisterwerk der europäischen Gotik. Nach einem Brand 1342 wurde das Mittelschiff erhöht und mit einem Triforium ausgestattet. Um den Chor scharen sich sind sieben kranzartig angeordnete Kapellen mit Meisterwerken flämischer Künstler. Ein französischer Baumeister aus der Picardie hat die französische Gotik hierher gebracht. St. Rombout ist seit dem 15. Jahrhundert auch Wallfahrtskirche. Der Turm wurde in der letzten Bauphase um 1500 erbaut und gehört zu den ambitioniertesten Gotik-Bauvorhaben überhaupt. Allerdings hat man die geplante Höhe von 167 Metern nicht erreicht, aber auch mit knapp 100 Metern dominiert er die Stadt. Die Seitenportale sind schon aus der Barockzeit. Die Altäre und Gemälde sind von bekannten Malern wie Michael Coxcie oder Anthonis van Dyck. Die Kathedrale ist UNESCO Weltkulturerbe sowie auch die Tuchhalle aus dem Jahre 1340.
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Stadthäuser mit Turm in Mechelen | Foto: Christa Blenk
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Die Innenstadt von Mechelen mit kaum 1 Kilometer Durchmesser ist fast kreisrund angeordnet. Die Stadt hat nicht mal 90.000 Einwohner aber viel zu bieten. Unter den 300 denkmalgeschützten Gebäuden sind acht Kirchen und einige großartige Stadthäuser wie die drei berühmtesten mit den Namen Heiliger Joseph, der Teufel, das Paradies.
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Christa Blenk - 3. Januar 2022 ID 13386
Weitere Infos siehe auch: https://my-earth.org/
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