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Lesung

Simon Beckett

rechts der

Isar




München liebt die Krimiszene. Drum findet hier jedes Jahr ein international hochrenommiertes Krimifestival statt, und das schon zum 17. Mal. Es präsentiert die spannendsten Krimi-Novitäten der Saison und die zahlreichen Seiten des Genres.

Wobei die „Tatorte“ durchaus zu den „Tätern“ passen.

*

So trat Simon Beckett im Klinikum rechts der Isar auf, um seinen neuen Roman Die ewigen Toten vorzustellen. Denn der spielt in einem verlassenen Hospital mit schrecklicher Vergangenheit. Damit setzt er die Bestsellerreihe um Dr. David Hunter fort, einen forensischen Anthropologen mit chronischen Beziehungsproblemen.

Hunter heißt so viel wie Jäger. Und Mörder jagen ist Hunters Job - naturgemäß. Der Name – so der Autor - habe zwar nicht viel zu bedeuten, ihm aber einfach gefallen. Er, Beckett, hege denn auch eine genaue Vorstellung vom Äußeren seines Helden, die er jedoch nicht verrate. Damit sich jede(r) seine eigenen Gedanken machen könne. Ansonsten solle es dem Leser, der Leserin vor lauter Angstlust schön kalt über den Rücken laufen. Ob Beckett als Kind schon gruselige Geschichten geliebt habe, wollte der Moderator Günter Keil wissen. Ja, meinte der Meister, am meisten solche von Geistern. Er selbst leide aber bis heute an keinerlei Phobien. Angst habe er lediglich im dunklen Keller seiner Großmutter gehabt, wo er auch einmal einen Fuß gefunden habe (gottlob keinen echten).

Ein Erlebnis, dass offenbar nachwirkte. Das konnte man jedenfalls der ebenso spannenden wie stimmungsvollen deutschen Lesung durch den Schauspieler Hans Jürgen Stockerl entnehmen. Im Keller des düsteren Krimi-Krankenhauses wird nämlich ein abgetrennter Arm entdeckt - aus Gips. Die mumifizierten wirklichen Leichen finden sich - o Graus - weiter oben: unterm Dach und in einem versteckten Krankenzimmer. Simon Beckett zeigt sich als britischer Erfolgsautor Hang zum Schauer, aber auch mit trockenem Humor. Seine „ewigen Toten“ werden zwar von Denis Scheck (Druckfrisch) als „Betonpfosten-Prosa“ geschmäht, führen jedoch inzwischen die Spiegel-Bestsellerliste an und wurden mit dem Ripper-Award ausgezeichnet, dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur. Auf weitere Stars - wie etwa Marc Elsberg - darf man gespannt sein.




Hans Jürgen Stockerl, Simon Beckett und Günter Keil (v.l.n.r.) im Klinikum rechts der Isaer - beim Krimifestival München 2019 | Foto: Petra Herrmann

Petra Herrmann - 21. März 2019
ID 11291
KRIMIFESTIVAL MÜNCHEN 2019
20.03. Klinikum rechts der Isar: Simon Beckett
23.03. Anatomische Anstalt: Lars Kepler (Schweden)
25.03. Amerikahaus: Sara Gran (USA)
26.03. Hugendubel Marienplatz: Katarzyna Bonda (Polen)
28.03. Alte Rotation/Pressehaus: Nicola Förg & Michaela May
29.03. Hugendubel Fünf Höfe: Marc Elsberg
30.03. Anatomische Anstalt: Josef Wifling
31.03. Anatomische Anstalt: Joe Bausch


Weitere Infos siehe auch: http://www.krimifestival-muenchen.de


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petra-herrmann-kunst.de

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