Hommage an ein
musikalisches
Vermächtnis
Rumours of Fleetwood Mac im Carlswerk Victoria
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Sophie Worsley am Keyboard und an den Vocals im Carlswerk Victoria | Foto (C) Ansgar Skoda
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Bewertung:
Fleetwood Mac wird oft unter die zwanzig international erfolgreichsten Bands aller Zeiten gezählt. Neben Abba ist sie dabei eine der wenigen Pop- und Rockbands mit Frontfrauen und mehrheitlich weiblichen Gesangsbeiträgen. Die Rockformation wurde im Jahr 1967 als eine britische Bluesband in London gegründet. Bis heute sind Schlagzeuger und Perkussionist Mick Fleetwood und Bassist John McVie Namensgeber, Gründungsmitglieder und Köpfe der Band. Der Musikstil änderte sich 1970 in Richtung Pop- und Rockmusik mit dem Weggang des dritten Gründungsmitglieds, Frontmann Peter Green.
Besonders in Großbritannien und den USA war die Band erfolgreich. Nachdem die US-Amerikaner Stevie Nicks und Lindsey Buckingham für ihr zehntes Album Fleetwood Mac (1975) und ihr elftes Album Rumours (1977) hinzukamen, wurde die Band international berühmt und prägte den Zeitgeist von da an bis hin in die 1990er. Rumours verkaufte sich über 40 Millionen Mal und gehört so in die Top Ten der meistverkauften Alben aller Zeiten.
2020 verstarb Peter Green, 2022 verstarb Sängerin, Keyboarderin und Songschreiberin Christine McVie, die von 1968 bis 1977 mit dem Band-Bassisten John verheiratet war. Sie schrieb „Over My Head“, den ersten Song von Fleetwood Mac, der ein Hit in den USA wurde. Weitere unter den zahlreichen Hits, die Christine McVie zur Band beisteuerte sind „Everywhere“, „Don’t stop" oder „You make loving fun“. Die Ursprungsbesetzung wird nicht mehr gemeinsam auf Tour gehen. Die noch bestehende Band gilt als intern zerstritten.
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Seit 1999 touren jedoch sieben Musiker der Tribute Band Rumours of Fleetwood Mac, die jetzt im Kölner Carlswerk Victoria auftraten und die mit einer eingespielten Video-Begrüßung von Mick Fleetwood angekündigt werden. Gegen 20 Uhr traten dann Rumours of Fleetwood Mac mit „Second Hand News“ auf, es folgte „Dreams“. Im ersten Set des Abends spielten sie die kompletten Hits aus Rumours in der Reihenfolge der Albumtitel. Die siebenköpfige Band gibt den Geist der Musik ihrer Vorbilder effektvoll und solide weiter.
Die technisch anspruchsvollen, oft mehrstimmigen Songs werden detailgenau, liebevoll und sorgfältig performt. Zum Ensemble gehören Drummer Allan Cosgrove, Bassist Etienne Gerard, James Harrison an der Gitarre und den Vocals, Sophie Worsley und Dave Goldberg an den Keyboards und Vocals, Scott Poley an der Gitarre und am Gesang und, last but not least, die sehr präsente Jess Harwood am Leadgesang. Die Band ahmt talentiert die Bühnenpräsenz ihrer Idole nach, spielt dabei stets inspiriert und mit souveräner Leichtigkeit. Erwähnenswert ist insbesondere die atmosphärische Bühnenbeleuchtung, welche ein Scheinwerferlicht stimmungsvoll auf gerade solistisch agierende Künstler setzt, dann jedoch schnell abblendet und einen anderen Künstler fokussiert.
Nach einer kurzen Pause wurde dem begeisterten Publikum eine Auswahl aus anderen Fleetwood Mac-Alben präsentiert. Keyboarder Dave Goldberg erinnerte mit „The Green Manalishi“ und „Albatross“ an die anfängliche Bluesphase aus den frühen Repertoire von Fleetwood Mac.
Die Herren auf der Bühne spielten „Black Magic Woman“, das durch Santana berühmt wurde. Mit Peter Green schrieb ein Originalmitglied von Fleetwood Mac den Song. „Gypsy", „Go your own way“ und die Zugabe „Tusk“ sind Höhepunkte der Show, mit eindringlicher, markanter und gefühlvoller Stimme dargeboten mit rhythmischen Akzentsetzungen.
Voller Nostalgie lassen Rumours of Fleetwood Mac den Geist des Originals wieder aufleben. Die schnell aufeinander folgenden Liedbeiträge deuten die Vielseitigkeit einer Band an, deren Mitglieder heute als Ikonen gelten.
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Rumours of Fleetwood Mac im Carlswerk Victoria | Foto (C) Ansgar Skoda
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Ansgar Skoda - 28. März 2024 ID 14676
Weitere Infos siehe auch: https://www.rumoursoffleetwoodmac.com
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