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Konzertkritik

Neue Stücke

mit dem

Zöllner-Roche-

Duo



Bildquelle: unerhoerte-musik.de

Bewertung:    



Eva Zöllner lebt im Westerwald, sie ist viel auf Reisen, um ihr Akkordeon in unterschiedlichsten Formationen, Kontexten und Kulturen zu präsentieren. Heather Roche reist ebenso viel, sie wurde in Kanada geboren und lebt als freiberufliche Klarinettistin in London. Beide treten seit 2016 gemeinsam auf, und sie hatten ihr erstes Duokonzert hier bei der UNERHÖRTEN MUSIK. Ein schönes Zeichen, ja schon eine Auszeichnung für die unermüdlichen Macher Rainer Rubbert und Martin Daske, welche solche Entwicklungen und Karrieren ermöglichen. Die wöchentliche Reihe Unerhörte Musik konzipieren und organisieren beide erfolgreich seit 1989.

*

Im neuen Programm des experimentierfreudigen Duos stehen ausschließlich Komponistinnen. Diese kommen aus Teheran, Chile, Japan, Israel, USA, Deutschland und Mexico. Einer der wenigen positiven Nebeneffekte der Corona-Maßnahmen ist, dass es der eingerichtete und seit langem betriebene Live-Stream ermöglicht, dass die Komponistinnen aus den verschiedensten Teilen der Welt ihre Stück mithören können und zu Beginn von den beiden Musikerinnen empathisch und charmant begrüßt werden. Doch dann geht es los. Mit einem Stück von Elnaz Seyedi auf den nachstehenden Nietzsche-Text (aus: Nach neuen Meeren) startet das Programm:



"Dorthin – will ich; und ich traue
Mir fortan und meinem Griff.
Offen liegt das Meer, ins Blaue
Treibt mein Genueser Schiff.

Alles glänzt mir neu und neuer,
Mittag schläft auf Raum und Zeit –:


Nur dein Auge – ungeheuer

Blickt michs an, Unendlichkeit!"



Der helle sirenenhafte Klang der Klarinette wird kontrastiert von dunklen geräuschhaften Aktionen am Akkordeon. Die Klangfarben des Duos sind schier endlos. Das Akkordeon kommt an die Flexibilität der Bassklarinette gut heran. Ergänzt um orgelhafte Aktionen und mit einem bezaubernden Reichtum an Klangfarben werden die polyphonen Strukturen eines ganzen Ensembles erzeugt.

Das allein wäre der deutschen Komponistin Sarah Nemtsov nicht genug gewesen. Für ihr Stück SKOP musste Eva Zöllner zusätzlich Mundharmonika-Unterricht nehmen und ergänzt im archaischen anmutenden Stück ihr Instrument mit der eher volkstümlich an spelunkenhafte Szenen erinnernde Mundharmonika.

* *

Die Dramaturgie des Abends ist sehr gut, getragen von Kontrasten werden immer wieder die Gemeinsamkeiten der Instrumente im gemeinsamen Atmen hörbar. Eva Zöllner und Heather Roche sind hoch motiviert und bestens vorbereitet auf ein aus Musikersicht sicher sehr anspruchsvolles und schwieriges Programm. Das Publikum dagegen konnte in angenehmer Leichtigkeit die Vielseitigkeit der Kombination aus Akkordeon und Klarinette genießen.

Steffen Kühn - 10. November 2021
ID 13285
UNERHÖRTE MUSIK (BKA Theater Berlin, 09.11.2021)
Women on the edge of time

- Elnaz Seyedi: Nach Neuen Meeren (2018) für Klarinette und Akkordeon
- Lina Järnegard: In wind, waiting and water (2020) für Bassklarinette und Akkordeon
- Chikako Morishita. Lizard (shadow) (2011) für Klarinette
- Rachel Beja: Petrichor (2020) für Bassklarinette und Akkordeon
- Annika Socolofsky: Silience (2021) für Klarinette und Akkordeon
- Sarah Nemtsov: SKOP (2016) für Akkordeon mit Mundharmonika und Spiegeln (ad lib.)
- Farzia Fallah: the expanded moments of being (2019) für Bassklarinette und Akkordeon
- Georgina Derbez: Forca d´Amor in quel uccel (2007) für Bassklarinette und Akkordeon
Eva Zöllner, Akkordeon
Heather Roche, Klarinetten


Weitere Infos siehe auch: http://www.unerhoerte-musik.de/


Post an Steffen Kühn

http://www.hofklang.de

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