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Konzertkritik

Erlkönig

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Benjamin Appl sang den Erlkönig u.a. in der "Schubertiade" am 20. Oktober 2021 im Konzerthaus Berlin | Foto (C) Lars Borges/ Sony Classical

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Wer das seit langem schon so überaus bekannte und beliebte holländische Pianisten-Duo Lucas & Arthur Jussen bisher noch nicht gekannt haben sollte - gestern Abend war im Kleinen Saal des Konzerthauses am Gendarmenmarkt anlässlich einer schönen Schubertiade, die die beiden Youngster fürs Berliner Publikum zusammenbauten, ausgiebig Gelegenheit hierzu:

Drei Klavierwerke zu vier Händen, sechs Lieder und ein Nachtstück mit Klavier, Geige und Cello wurden präsentiert, und Bariton Benjamin Appl sowie Suyoen Kim (Violine) und Stefan Giglberger (Violoncello) wirkten außerdem noch mit.

Die beiden Jussens sind tatsächlich noch sehr jung - wobei ich Lucas (28) anfangs für den jüngeren der beiden Brüder hielt, weil Arthur (24) auf mich einen irgendwie gesetzteren, um nicht zu sagen melancholischeren Eindruck machte, dass ich ihn sonach halt für den Älteren der zwei gehalten hatte; wie man sich doch täuschen kann. Bereits als Kinder hätten sie vor ihrer Königin performen dürfen, und die gute Beatrix würde gewiss auch heute noch verzückt sein sie zu sehen und zu hören. Was sie gleichsam ausstrahlen, ist ihre blonde Sonnenhelligkeit, ihre das Publikum geradezu umgreifende und also anziehende Offenheit und Freundlichkeit. Dieses beinahe Über-Leichte steckt schon merkwürdigerweise an und nimmt uns selbstverständlich völlig für sie ein! Das hatte freilich auch schon ihre Plattenfirma rechtzeitig erkannt, dass die zwei Jussens allein wegen ihrer Ausstrahlung als "Marke" ziehen könnten; seit 2010 räumen sie für diverse Alben, die sie aufnehmen, zig Plattenpreise ab...

*

Sie begannen ihre Schubertiade gleich mit einem großen Alterswerk des allzu früh Verstorbenen. Lebensstürme nennt sich das fast halbstündige und nur scheinbar leichtfüßig (leichthändig) wirkende Allegro - technisch perfekt, geradezu artistisch vorgespielt!

Im Zentrum des Programms standen jedoch die Lieder; bei den ersten drei (Der Musensohn, Geheimnis und Im Frühling) übernahm Lucas den Klavierpart - bei den anderen (Der Wanderer, Wanderers Nachtlied und Erlkönig) saß Arthur am Flügel; und Benjamin Appl (39) übertraf sich selbst beim Vortrag "seines" Erlkönigs - er war elektrisierend, filmreif; hochgrandios gestaltet und gesungen!!

Ja und beim Notturno für Klavier, Violine und Violoncello Es-Dur hatte man mitunter diesen hörerischen Eindruck, dass da irgendwas nachtruhestörend hätte sein wollen, wo es jedoch nicht hätte sein dürfen von wegen des Notturno (= Nacht werdend, nächtlich), mit andern Worten: Es klang viel zu laut.

Das Jussen-Duo beschloss den Abend mit den acht Schubert-Variationen zur Oper Marie von Ferdinand Hérold (1791-1833).

Tosende Begeisterung.

Zugabe war das Lied An die Musik.




Das Pianistenduo Lucas & Arthur Jussen | (Foto (C) Marco Borggreve

Andre Sokolowski - 21. Oktober 2021
ID 13228
SCHUBERTIADE (Kleiner Saal des Konzerthauses Berlin, 20.10.2021)
Franz Schubert: Allegro für Klavier zu vier Händen a-Moll D 947 (Lebensstürme)
- Der Musensohn (Johann Wolfgang Goethe) op. 92 Nr. 1 D 764
- Geheimes (Johann Wolfgang Goethe) D 719
- Im Frühling (Ernst Schulze) D 882
- Der Wanderer (Georg Philipp Schmidt von Lübeck) op. 4 Nr. 1 D 489
- Wandrers Nachtlied II (Johann Wolfgang Goethe) op. 96 Nr. 3 D 768
- Erlkönig (Johann Wolfgang Goethe) op. 1 D 328
- Rondo für Klavier zu vier Händen A-Dur D 951
- Notturno für Klaviertrio Es-Dur D 897
- Acht Variationen über ein Thema aus der Oper Marie von Hérold C-Dur D 908
Lucas & Arthur Jussen, Klavier
Benjamin Appl, Bariton
Suyoen Kim, Violine
Stefan Giglberger, Violoncello


Weitere Infos siehe auch: https://www.konzerthaus.de/


http://www.andre-sokolowski.de

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