Wagner, Wagner und kein Ende... (200. Geburtstag)
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DAS RHEINGOLD | DIE WALKÜRE
PentaTone Classics PTC 5186406 | PTC 5186407
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Das muss man sagen: Dass die Tontechniker, die dann für die Nachbereitung jenes Live-Mitschnitts vom Rheingold (in der Philharmonie Berlin, am 22. November 2012) zuständig waren, allererste Qualitätsarbeit geleistet hatten - wir bemängelten ja seiner Zeit, dass insbesondere das Riesen-Paar aufgrund seiner Positionierung mitten im Orchester für uns Hörende (die wir zu seiner Zeit so quasi "unter ihm" vorn im Parkett verweilten) fasthin unhörbar gewesen wäre. Nun hört man es unter Kopfhörern ganz gut, aber - der Eindruck einer irgendwie gearteten "Unterbelichtung" ist damit nicht gänzlich wettgemacht, denn: Wir begeistern uns zwar jetzt für Günther Groissböcks Fasolt - - doch dem Fafner Timo Riihonens können wir auch weiter nichts unseren Geist Ertüchtigendes abgewinnen.
Diese Rheingold-Produktion besticht - neben dem aufs Pennibelste ausbalancierten Wohl- wie Krassklang durch das Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin - vor allem auch durch seine beiden führenden Charakterfach-Tenöre Christian Elsner (Loge) und Andreas Conrad (Mime); da versteht man jedes Wort, und es macht einen Heidenspaß, den Beiden während ihrer Auftritte beim Handeln "zuzusehen"... An die legendäre Staatskapelle Dresden-Einspielung von Dirigent Marek Janowski (den man, zwingend, immer wieder hieran messen wird!) kommt sie nicht ran; da hätte man schon vorher Ungewöhnlicheres casten müssen.
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Melanie Diener und Robert Dean Smith klingen aus der Konserve auch viel besser als in live bei der Walküre von vor einem Jahr! Sie (als Sieglinde) ist allein von daher schon als raritär zu nennen, weil sie wohltuender Weise und womöglich gar absichtlich "unvollbusig" singt und man ihr ihre Rolle, die am Ende doch bloß wieder auf die unterdrückte deutsche Hausfrau querverweist, glaubwürdig abnimmt - ihn (als Siegmund) haben wir uns sowieso die letzten Jahre und Jahrzehnte sattgehört.
Auch Petra Lang kommt ziemlich "neu" herüber, wie sie ihrem mörderischen Part eine gewisse modernistische Gesamtgesichtsweise verleiht; klingt gut, und wir sind sehr erpicht darauf, sie auch mal auf der Bühne als Brünnhilde zu erleben!
Desaströs hingegen hören sich Tomasz Konieczny (Wotan) oder Iris Vermillion (Fricka) - und wahrlich noch viel schlimmer als in den besagten Live-Konzerten - an; die vokalöse Artikulationsweise des freilich in den Höhenlagen sicheren und imposanten Baritons ist/bleibt verschreckend; Vermillions physial bemühte "Emotionsausbrüche" gipfeln meistenteils in grenzwertige Kreischerei.
Das RSB unter Janowski fördert Stellen der Walküre an den Tag, die so gewiss noch nie zuvor vernommen worden waren. So gesehen kann die Aufnahme, vom reinweg Orchestralen her, als neuerlicher Kapitalgewinn verbucht werden!!
a. so. - 12. Oktober 2013 ID 7253
Richard Wagner, Das Rheingold
Knonieczny, Yang, Dusseljee, Elsner, Vermillion, Merbeth, Radner, Groissböck, Riihonen, Schmeckenbecher, Conrad, Borchert, Kammerloher, Pessatti
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Dirigent: Marek Janowski
PentaTone Classics / 2 SA-CD
PTC 5186406
CD-Erstveröffentlichung: 1. Mai 2013
Die Walküre
Konieczny, Vermillion, Dean Smith, Diener, Riihonen, Lang, Ulrich, McCarthy, Wessels, Pessatti, Höhn, Brummelstroete, Piccolomini, Spingler
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Dirigent: Marek Janowski
PentaTone Classics / 4 SA-CD
PTC 5186407
CD-Erstveröffentlichung: 1. Juli 2013
Siehe auch:
http://www.pentatonemusic.com
http://www.andre-sokolowski.de
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