SIEGFRIED
PentaTone classics PTC 5186408
|
|
Seit paar Tagen ist der Siegfried auf dem Markt - das sind drei tontechnisch vorzüglich produzierte und gescheit geschnittene SA-CD. Das hörerische Raumerlebnis hat etwas Grandioses; und obgleich man merkt (und weiß), dass Dirigent Marek Janowski - wie zuvor bei Rheingold und Walküre - ein in Großbesetzung aufgestelltes Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin als volltönendes Großereignis präsentiert(e), könnten doch vor allem seine kammermusikalisch fast schon aufs Besessene herausgearbeiteten Abschnitte und Stellen langzeithafter Weise das Erinnerungsvermögen zwischen linkem/rechtem Ohr ausschweifend-gern bemühen.
Dieser sog. Zweite Tag des Bühnenfestspieles von Wagner hat dann auch und sowieso die "lichtesten" Momente. Bis auf das hysterisch zugespitzte Schlussduett von Siegfried und Brünnhilde (Stephen Gould hört sich da noch am amständigsten an, während die enerviererischen Vibrationsanfälle der zwar leicht und locker ihre Spitzentöne rausschleudernden aber sonst schier unerträglich ihre Weisen abgewummt habenden Violetta Urmana schier zur Weißglut bringen; beide übrigens weit über dem Zenit ihrer sängerischen Möglichkeiten angelangt) wird man da wahrlich fündig noch und noch. Ja und Janowski, wie es scheint, geht fast dann mit der Lupe an die Sachen ran: Waldweben, Waldvöglein, Wanderers Her- und Wegritt usw.
Christian Elsner (Mime) ist die Sensation der Aufnahme! Bei seinem "Hersagen" des erzputzigen Textes, den man Wort für Wort versteht, eröffnen sich mit einem Male Welten, die der Hörer (trotz erfahrener Librettokenntnis) so noch nicht bisher erlebt zu haben meinte. Ähnlich, was dann Textverständlichkeit sowie Gestaltungsweise anbelangen, kommt hier Jochen Schmeckenbecher (Alberich) gut weg. Und auch Matti Salminen (Fafner), der sich noch viel aasiger und ungeheuerlicher anhört als in seiner Dresdner Fafner-Interpretation mit dem Janowski vor Jahrzehnten, brennt sich singulär in das Gedächtnis.
Grauenvoll klingt nach wie vor, wie Tomasz Konieczny (Wanderer/Wotan) seinen Text "aufsagt".
Dann singen noch die Damen Anna Larsson (tiefe Erda) sowie Sophie Klußmann (hoher Waldvogel).
Bewertung des Orchesters:
a. so. - 8. November 2013 ID 7348
Richard Wagner: SIEGFRIED, WWW 86c
Konieczny, Gould, Urmana, Larsson, Salminen, Schmeckenbecher, Elsner, Klussmann
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Dirigent: Marek Janowski
[Live-Mitschnitt vom 1. März 2013 (Philharmonie Berlin)]
PTC 5186408 / DSD Formal
CD-Neuveröffentlichung: November 2013
Siehe auch:
http://www.pentatonemusic.com
http://www.andre-sokolowski.de
Zu den 20 EXEMPLARISCHEN WAGNERKRITIKEN
(Buch anklicken!)
|
|
|
Anzeigen:
Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN
Rothschilds Kolumnen
BALLETT | PERFORMANCE | TANZTHEATER
CASTORFOPERN
CD / DVD
INTERVIEWS
KONZERTKRITIKEN
LEUTE
NEUE MUSIK
PREMIERENKRITIKEN
ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski
RUHRTRIENNALE
= nicht zu toppen
= schon gut
= geht so
= na ja
= katastrophal
|