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Konzertkritik

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Daniel Barenboim hatte es sich nicht nehmen lassen, das Jubiläumskonzert der Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin höchstselbst zu dirigieren - ja und wir sind froh, ihn jetzt (bei diesem schönen Anlass) endlich wiedergesehen zu haben; er ist noch immer von der ihn so furchtbar malträtiert habenden Krankheit gezeichnet, doch allmählich arbeitet er immer weitere Termine tapfer ab; vom 1. bis 3. Juni kann man ihn z.B. wieder bei den Berliner Philharmonikern erleben...

Gleich zu Beginn erklärt er uns schlicht, einfach und ergreifend, was dann eigentlich so eine Orchesterakademie wäre, "ist es ein Orchester, oder ist es eine Akademie" stellt er uns auf die Probe, und er wirkt gerührt und stolz, dass er es (mit noch andern Initiatoren) war, der diese für die Staatskapelle so wichtige und unverzichtbar gewordene Kaderschmiede gründete:



"Seitdem gibt es mittlerweile über 300 Absolventinnen und Absolventen, sehr viele wurden bei renommierten nationalen und internationalen Orchestern aufgenommen. Das macht mich stolz und gibt mir Hoffnung für die kommenden Generationen. Ich wünsche mir, dass weiterhin so viele talentierte und hochinteressierte Musikerinnen und Musiker voller Neugier in die Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin kommen. Das ist das Allerwichtigste", meint er. (Quelle: Pressemitteilung der Staatsoper Unter den Linden)

[...]

Auf Barenboims Initiative hin "werden seit der Spielzeit 1997/98 zweijährige Stipendien vergeben, um den musikalischen Nachwuchs mit Arbeit und Alltag eines Spitzenorchesters vertraut zu machen. Das außergewöhnlich breite Spektrum der Staatskapelle, das neben dem vielfältigen Opern- und Ballettrepertoire auch Sinfoniekonzerte umfasst, stellt oft andere Anforderungen als das Studium an einer Musikhochschule. Auf diese Anforderungen werden die Mitglieder der Orchesterakademie durch ein intensives Ausbildungsprogramm in Form von regelmäßigem Einzelunterricht auf Haupt- und Nebeninstrument vorbereitet, welches darüber hinaus durch Kammermusikunterricht und individuelles Mentaltraining ergänzt wird. Ein Großteil der Ehemaligen spielt heute in renommierten Orchestern weltweit oder in der Staatskapelle selbst." (Quelle: staatskapelle-berlin.de)

*

Staatsopernintendant Matthias Schulz und Ex-Kultursenator Klaus Lederer hielten dann noch zwei Reden, und dann fing auch endlich das Konzert der jetzigen und ehemaligen Akademistinnen und Akademisten an...

Wagners Siegfried-Idyll klang traumhaft und schien endlos.

Und bei Mozarts Jupitersinfonie - nun ja, wegen des allzu schönen Anlasses sag' ich mal nur: Man hört dann schon, wie exzellent die jungen Leute zu spielen vermögen und was sie technisch auf dem Kasten haben, und dann hätten sie auch ruhig ein bisschen "jugendlicher" spielen dürfen, wenn der Maestro sie dann (und vielleicht beim nächsten Mal) von seiner ausbremsenden Behäbigkeitsleine gelassen haben würde.

Auf ein neues Vierteljahrhundert!



Andre Sokolowski - 21. Mai 2023
ID 14210
JUBILÄUMSKONZERT 25 JAHRE ORCHESTERAKADEMIE (Staatsoper Unter den Linden, 21.05.2023)
Richard Wagner: Siegfried-Idyll
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 41 C-dur KV 551, Jupiter
Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin
Dirigent: Daniel Barenboim

https://www.staatskapelle-berlin.de


https://www.andre-sokolowski.de

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