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Berliner Erstaufführung


18. Januar 2013, Komische Oper Berlin

DER KUHHANDEL (konzertant)

Operette von Kurt Weill / Libretto von Robert Vambery




Gag im Kuhhandel - am Ende waren alle Waffen Schrott (schöne Vision!)

Kurt Weill (1900-1950) - hierzulande meist "nur" als der Komponist der Brechtwerke Dreigroschenoper (1928), Mahagonny (1930) oder Sieben Todsünden (1933) bekannt - hat auch sehr schöne Beispiele zur sog. leichten Kost in seinem umfangreichen Oevre aufgelistet; sein im erst französischen Exil begonnenes und von ihm doch nicht abgeschlossenes und also wieder weggelegtes Operettenfragment Der Kuhhandel (1935) - Weill emigrierte zu der Zeit endgültig nach den USA und hatte fortan andere als leichtkostige Sorgen - wäre so ein merkwürdiger Fall: Als zweckdienlich zum dreiaktigen Musical verwurschteltes A Kingdom For A Cow floppte es seiner Zeit in London, und Weill hatte so die Lust an seinem Werk total verloren...

Zwanzig Jahre nach dem Tod des Komponisten revidierte Texter Robert Vambery den Kuhhandel ins ursprüngliche Deutsche; und Weills Ex-Korrepetitorin lieferte, für den Mainzer Schott-Verlag, eine erst 1978 dort erschienene spielbare Fassung des Fragments - die wurde 1994 vom Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen erstmals dargebracht. Jetzt (zur Kurt-Weill-Woche der Komischen Oper Berlin) hatte sie nunmehr ihre hauptstädtische Erstaufführung!

Barrie Kosky hat das schöne Unterhaltungsstück mit diesem ach so aktuellen Zeitbezug (2 Nachbarstaaten sind im Kriegszustand; die internationale Waffenlobby tut sie, unabhängig voneinander, aufrüsten; die Waffenkäufe ruinieren beide Staatshaushalte - Leidtragende sind das Volk, das für die Waffenkäufe "Wohlstandssteuern" zahlen muss etc. pp.) initiiert und mit sechs in den seitlichen Proszenniumslogen aufgestellten Pappmaché-Kühen ein bisschen szenisch aufgemotzt; doch eigentlich war es ja ein Konzert.

Weill-Spezialist Antony Hermus, seines Zeichens Generalmusikdirektor am Anhaltischen Theater Dessau (wo alljährlich ein Kurt-Weill-Fest stattfindet), leitet den Chor und das Orchester der Komischen Oper Berlin, die ihre Sache - wie gewohnt - vergnüglich als wie professionell über die Bühne bringen.

Aus dem weillvernarrten Kreise der hochmotivierten SängerInnen sei vor allem Daniel Schmutzhard, der trotz einer im Akustischen für ihn verheerend zu vernehmenden Erkältung seinen Einsatz mit Bravour durchstehen wollte und auch konnte, prononciert erwähnt... Max Hopp (als Waffenhändler Felipe) führt rampensaumäßig und sodurch "werkerweiternd" durch den bunten Abend; wenn er nicht gewesen wäre, hätte man womöglich eine etwas tiefgängigere Betrachtung dieses Brüllerwerkes angestellt; gottlob so nicht.

Der Kuhhandel - wie jetzt zu registrieren war - schreit zwingend nach der Bühne! Und ihr hättet ihn dann derart auch mit Dessau oder einem anderen potenten (Co-)Partner koproduzieren oder -finanzieren können; aber leicht gesagt, nicht wahr?

Spaß pur.




Der Kuhhandel zur Kurt-Weill-Woche an der Komischen Oper Berlin - (C) Foto: Gunnar Gellder / Gestaltung: Blotto Design


Andre Sokolowski - 19. Januar 2013
ID 6492
DER KUHHANDEL (Komische Oper Berlin, 18.01.2013)
Musikalische Leitung: Antony Hermus
Chöre: André Kellinghaus
Besetzung:
Juanita Sanchez ... Ina Kringelborn
Juan Santos ... Vincent Wolfsteiner
Felipe Chao ... Max Hopp
Präsident Mendez ... Christoph Späth
Ximenez/ Gerichtsvollzieher ... Tansel Akzeybek
General Garcías Conchaz ... Daniel Schmutzhard
Juans Mutter/Madame Odette ... Christiane Oertel
Emilio Sanchez/ Minister von Ucqua ... Stefan Sevenich
Mädchen ... Katarina Morfa
Mit: Carsten Lau, Matthias Spenke, Henrik Pitt und Jan-Frank Süße
Chor und Orchester der Komischen Oper Berlin
Konzertante Aufführungen am 18. / 22. Januar 2013


Weitere Infos siehe auch: http://www.komische-oper-berlin.de


http://www.andre-sokolowski.de



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