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musikfest berlin 2010 (5. September)

Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam / Dirigent: Mariss Jansons



"Es gibt ein Bild von Pierre Boulez: Kopf leicht nach vorn geneigt, eine Hand am Kinn, den Blick gerichtet – wohin? Auf ein Ensemble, ein Orchester, ein Auditorium? Mit diesem Bild könnte man das Konzert des Concertgebouworkest hinterlegen, obwohl Boulez im Programm nicht vorkommt. Aber er hat sich mit allen vier Werken beschäftigt, hat sie durchdacht, hat sie in Wort und Tat, als Essayist und Dirigent interpretiert: Strawinskys Bläsersinfonien mit ihrem herben Charme, der Formen aus der Geschichte mit modernen Schrittfolgen zum Tanzen bringt. Bartóks Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celestai, die filigran gearbeitete Raummusik, die mit ihrem starken Schlagzeuganteil über europäische Musiktraditionen hinausweist. Den Feuervogel, der so sehr zu Strawinskys Markenzeichen wurde, dass der Komponist in den USA als »Mr. Firebird« angesprochen wurde. Für die Quatre dédicaces, vier frühe Stücke von Luciano Berio aus der Zeit seiner Strawinsky-Faszination, schlug Boulez den gemeinsamen Obertitel vor.

Man darf das Konzert als eine Hommage an den Interpreten Boulez verstehen. Widmungen haben allerdings ihre eigene Dynamik. Strawinsky schrieb seine
Bläsersinfonien zum Gedenken an Claude Debussy. Sie klingen eher wie eine Entgegnung. Mariss Jansons Deutungen der vier Werke werden sich vollkommen anders anhören als Boulez’ Interpretationen. Ein Künstler erweist dem anderen Respekt, indem er sagt: »Ich bin anders.«" (Aus http://www.musikfest-berlin.de)


*


Kann es sein, dass der angeblich "beste" Dirigent der Welt dem höchstwomöglich "besten" Welt-Orchester vorsteht? (Simon Rattle nannte Mariss Jansons in einem Porträtfilm neidlos "unseren Besten"; und ein britisches Fachjournal bestimmte 2008 das Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam auf Platz 1 der Bestenliste - - so weit kann es in der Medienlandschaft kommen.)

Und jetzt warn sie beide wieder da, und sie verzauberten uns durch und durch...

Ja, hält man es für möglich?!

Wie, so frage ich betroffen, kann und soll man jene Suggestion, die von den Beiden (Concertgebouworkest / Jansons = sind es Siamesen?) ausgeht, irgendwie "verständlich" in paar Sätze fassen??!!

So vielleicht:

Sie kommen... sie erobern mit den Füßen das Parkett, sie fangen irgendwann zu spielen an, und das Parkett (worauf sie stehen, sitzen, spiel'n) beginnt zu "leben"; unter unsern Sitzen also, nächste Nähe Füße, wird es plötzlich unerklärlich warm, und wir sind einfach Warmgewordene geworden. Sozusagen heilquelliger Weise "hoch"gespült.

Sie musizierten "Schweres" puderzuckerleicht.

Sie biedern sich NICHT an.

Sie sind die größten Perfektionisten.

Sie verteilen Geist und gute Laune.

(Und vor lauter "Schreck" über so viele Freude habe ich vergessen, was ich eigentlich zu Bartók, Berio und Strawinsky sagen wollte; ist auch gut so.)


Andre Sokolowski - 6. September 2010
ID 4810
MUSIKFEST BERLIN (05.09.2010, Philharmonie)
Strawinsky: Symphonies d`instruments à vent à la memoire de Claude Achille Debussy
Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta
Berio: Quatre dédicaces für Orchester
[Fanfara (1982) – Entrata (1980) – Festum (1989) – Encore (1978/1981)]
Strawinsky: Der Feuervogel, Ballett-Suite für Orchester
Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam
Dirigent: Mariss Jansons


Siehe auch:
http://www.musikfest-berlin.de





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