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nachDRUCK # 5

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Besprechung


25. August 2012, Villa und Kirche St. Elisabeth (Berlin)

EXITUS

Wandelkonzert durch Raum und Zeit



"Es klingt wie von Geisterhand, mal als Schatten von Stimmen, mal als kontinuierliche und ätherische Resonanz" (Sánchez-Verdú)


Der in Madrid und Berlin lebende und arbeitende spanische Komponist José-María Sánchez-Verdú hat sich für sein dreiteiliges Stück EXITUS: Installations-Passage für Streichtrio, Auraphon, Tape und 2 Räume "obbligati" - in Zusammenarbeit mit dem Experimentalstudio des SWR - ein sog. Auraphon (s. Stücktitel) ausgedacht und es entwickelt.

Gleichsam ist das Auraphon auch eine völlig neue Wortschöpfung - beim Googeln, beispielsweise, findet man es "nur" in dem bezeichneten Zusammenhang mit Sánchez-Verdú's Exitus.

Es besteht aus drei (im geometrischen Dreieck) zueinander ausgerichteten Tam-Tams, die die sich gegenüberbefindlichen Sitzreihen im Raumesinneren der Kirche St. Elisabeth in der Berliner Invalidenstraße sowie die drei (sich wiederum [im geometrischen Dreieck] zueinander ausgerichteten) Instrumentalsolisten unterhalb der Altarkuppel rückwändig begrenzen. In der Kirchenmitte außerdem ein viertes "Haupt-Tam-Tam", das mittenraus aus einem kreisrunden Bassin, in welchem etwas Wasser eingefüllt ist, ragt. Zwischen den beiden Sitzreihen befindet sich - gedoppelt/wiederholt - dergleiche Platz für die besagten drei (im geometrischen Dreieck, wie bereits erwähnt) zueinander ausgerichteten Instrumentalsolisten...

Die Tam-Tams sind - was man später, wenn man nach der Aufführung des Stückes die Bestandteile der Großinstallation so nach und nach erkundet - allesamt verkabelt; und sie wurden also mittels eines kompliziert scheinenden als wie ausgetüftelten Systems per Laptop ausgesteuert: "Die Installation möchte unsichtbare Stimmen und Schwingungen des Raumes hörbach und auch sichtbar werden lassen. Geringste Geräusche im Raum können die Objekte auf Basis des Auraphons zum resonieren bringen und spiegeln Schwingungen und Wortfragmente in den Tam-Tams und Wellen des Wassers." (s. Programmheft) / Mirella Weingarten war für die Rauminstallation, Joachim Haas für die Klangregie und das Auraphon zuständig.

Muriel Cantoreggi (Violine), Geneviève Strosser (Viola) und Marcus Hagemann (Violoncello) - Hagemann fungierte gleichzeitig als Initiator und Projektleiter dieser spirituellen Performance - waren die grandios musizierenden Instrumentalisten!

Jene Uraufführung dieses Sánchez-Verdú-Stückes korrospondierten Kompositionen von Hildegard von Bingen, Johann Sebastian Bach, György Kurtág und Sofia Gubaidulina. Gesangssolistin (Bingen, Gubaidulina) war Sopranistin Chloé Lévy.

* * *


Wir konstatierten - als ein personifiziertes Beispiel der privaten Resonanz nach dem erlebten Abend - eine sich sehr merkwürdig und langsam (um nicht grade schwerelos zu sagen) anfühlende Heimgehweise; selbst die mit Hunderten Party-Hoppsern voll besetzte U-Bahn, wo wir augenblicklich saßen, schien mit einem Mal wie "leer". Man war demnach gegen so Krach machende Hektik plötzlich ganz und gar immun geworden...

Wundersames, heilsames Erleben.




José-María Sánchez-Verdú - Foto (C) Markus Müller


Andre Sokolowski - 26. August 2012
ID 6167
EXITUS (Villa und Kirche St. Elisabeth, 25.08.2012)
Muriel Cantoreggi / Violine
Geneviève Strosser / Viola
Marcus Hagemann / Violoncello
Chloé Lévy / Sopran
José-María Sánchez-Verdú / Komposition
Joachim Haas / Klangregie (SWR-Experimentalstudio Freiburg)
Mirella Weingarten / Rauminstallation
Projektleitung: Marcus Hagemann
Premiere war am 24. August 2012
Weiterer Termin: 26. 8. 2012


Weitere Infos siehe auch: http://www.marcushagemann.de/exitus


http://www.andre-sokolowski.de



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