Rattle
dirigierte
Rosenkavalier
|
Wiederaufnahme des Rosenkavalier an der Staatsoper im Schiller Theater (Dirigent: Sir Simon Rattle) - Foto (C) Monika Rittershaus
|
Der Rosenkavalier von 1995 kann mitnichten zu den Erzerrungenschaften des Regietheaters an der Deutschen Staatsoper Berlin gezählt werden; die beiden schwesterlichen "Nachbar-Produktionen" (die Homoki's in der Behrenstraße und die Friedrich's in der Bismarckstraße) tun sich - zum Vergleich - mit weitaus mehr Esprit und Einfallsreichtum immer wieder gern gefallen.
In dem nunmehr wiederaufgenommenen und in das Schiller Theater eingesetzten Stück (Regie: Nicolas Brieger) um die nimmermüden Liebeswirren zwischen Jung und Alt verdichtet sich das so gesehen "Altersweisheitliche" seiner beiden Top-Autoren Strauss & Hofmannsthal natürlich auch (also auch hier) im himmelsüßen Schlussterzett, das vollends zum Triumph der Staatskapelle Berlin sowie der mit ihr singenden und spielenden Anna Prohaska, Magdalena Kožená und Dorothea Röschmann highlighthaft gerät. Weswegen es dann überhaupt zu jener kraftaufwändigen Reprise der im Ganzen mehr durchwachsenen und langweiligen Inszenierung kommen sollte, liegt bei Nennung dieses Namens vollends auf der Hand: Sir Simon Rattle!
Wenn der Chefpultstar von den Berliner Philharmonikern im Staatskapellen-Graben "einfliegt" (und seit seinem Sensationsdebüt bei Debussy's Pelles et Melisande dürfte das inzwischen der wohl vierte oder fünfte Gastspielauftritt mit der Staatskapelle sein), spielt das Orchester zugestandner Maßen sowieso in absoluter A-Besetzung; merkt man immer dann, wenn "Chef"-Konzertmeister Wolf-Dieter Batzdorf höchstpersönlich links vom Dirigenten sitzt...
Also war/wurde es ein musikalisches Ereignis ersten Ranges! Mehr in orchestraler Richtung, freilich. Denn die sängerischen Qualitäten hielten dem Niveau des sie auf Händen tragenden Instrumentariums wohl nicht vollends stand.
Ganz abstrichslos brillierte und bezauberte Prohaska als Sophie - wenn man sie nunmehr auch in dieser sich im stimmlich Schwindelhochextremen aufhaltenden Rolle hört, will man fortan nie mehr mit einer anderen als ihr (der Anna) die Partie erleben... / Röschmann nimmt man ihre Marschallin glaubhaftig ab, obgleich ihr manche "derb" anmutende Forcierungen geraten. / Kožená als Octavian, selbstüberzeugend-sicher, weist ein starkes "Oberzittern" in der Stimme auf; das wiederum ist sehr gewöhnungsbedürfitg. // Der Ochs, den Peter Rose geben sollte, musste krankheitshalber und sehr kurzfristig mit Alfred Muff getauscht und umbesetzt werden; selbiger ist uns schon durch Hunderte von Vorstellungen seiner Art sattsam bekannt; er schlug sich tapfer. /// Eine unbedingte Aufwertung der Faninal-Rolle gelang mittels Michael Kraus!
|
Anna Prohaska als Sophie und (links von ihr) Michael Kraus als Faninal im Rosenkavalier an der Staatsoper im Schiller Theater - Foto (C) Monika Ritterhaus
|
Andre Sokolowski - 12. Dezember 2012 ID 6431
DER ROSENKAVALIER (Staatsoper im Schiller Theater, 11.12.2012)
Musikalische Leitung: Simon Rattle
Inszenierung: Nicolas Brieger
Bühnenbild: Raimund Bauer
Kostüme: Joachim Herzog
Chöre: Frank Flade
Besetzung:
Die Feldmarschallin ... Dorothea Röschmann
Der Baron Ochs auf Lerchenau ... Alfred Muff
Octavian ... Magdalena Kožená
Herr von Faninal ... Michael Kraus
Sophie ... Anna Prohaska
Leitmetzerin ... Carola Höhn
Valzacchi ... Torsten Hofmann
Annina ... Anna Lapkovskaja
Ein Sänger ... Stephan Rügamer
u. v. a.
Staatsopernchor
Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden
Staatskapelle Berlin
Premiere war am 26. März 1995
Weitere Termine: 14., 18., 21., 23. 12. 2012
Weitere Infos siehe auch: http://www.staatsoper-berlin.de
http://www.andre-sokolowski.de
|
|
|
Anzeigen:
Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN
Rothschilds Kolumnen
BALLETT | PERFORMANCE | TANZTHEATER
CASTORFOPERN
CD / DVD
INTERVIEWS
KONZERTKRITIKEN
LEUTE
NEUE MUSIK
PREMIERENKRITIKEN
ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski
RUHRTRIENNALE
= nicht zu toppen
= schon gut
= geht so
= na ja
= katastrophal
|