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YOUNG EURO CLASSIC | 19. Juli bis 6. August 2019

European Union Youth Orchestra



Bewertung:    



Dass es für den elitären MusikerInnen-Nachwuchs Fördertöpfe gibt, die mehr als prall gefüllt sind, tut wahrscheinlich nicht nur eine etablierte(re) Erwachsenenkollegenschaft beruhigen; auch oder vor allem der Konzertgänger an sich - und zwar nicht nur in unserm Hochkultur-Musik-Land - wird das hoffentlich noch lange schätzen und zu schätzen wissen, denn: Das öffentliche Geld fliegt immer weniger vom Himmel, und sofern der Euro nicht mehr luftig flattert, lassen auch dann irgendwann die Förderungen nach.

Nicht (hoffentlich noch lange nicht!) bei dem gerade in Berlin gastierenden European Union Youth Orchestra, das dem Festival YOUNG EURO CLASSIC gleich mal sieben unterschiedlich besetzte Programme an drei aufeinanderfolgenden Tagen bescherte und beschert. Die an den Eingängen des Konzerthauses gratis verteilten Hochglanz-Halbjahrbücher vermitteln einen ungefähren Eindruck, wie sich insgesamt der finanzielle und Projektsupport zusammensetzt; fünf Seiten der Broschüre listen beispielsweise 73 Logos und (nach Ländern aufgeschlüsselt) staatliche und nationale Unterstützer auf, ja und da scheint ein Rädchen in das andere zu greifen - und im Umkehrschluss bedeutet das wohl, dass da etwas ist, was alle wollen; alle, die da spenden, unterstützen oder auch "nur" konsumieren. Etwas, was Europa letzten Endes doch (noch) leidenschaftlich eint. Ja und Musik verbindet sowieso dann immer wieder...



"Europäischer geht es nicht: Aus allen 28 EU-Staaten kommen die 140 Musiker, die jährlich durch Vorspiele aus etwa 4.000 Kandidaten für das European Union Youth Orchestra ausgewählt werden. Etwa 3.000 Musiker haben in den nunmehr über 40 Jahren seit der Gründung 1976 das EUYO durchlaufen..." (Quelle: YEC)


*

Das gestrige Programm war prall und schwer, der Fünften von Gustav Mahler bereitete das Orchester - vor der Pause - mit Antonin Dvořáks Cellokonzert den Boden; inklusive Festivalfanfare, Olaf-Scholz-Grußwort und den drei schönen (Cello-)Zugaben zog sich der Abend ziemlich hin...

Nicolas Altstaedt, der sympathische Solist, wirkte sehr souverän und gut gelaunt. Was auffiel, dass sein Instrument während der "vielen lauten Stellen" dieses vielleicht populärsten aller Cellokonzerte nicht so ganz zum Zuge kommen wollte - und entweder lag es an der tückischen Akustik des Konzerthaussaales oder (was noch näher liegt) am allzu großen Überaufgebot des ihn begleitenden Orchesters; Vasily Petrenko, der den Taktstock schwang, hatte womöglich wenig Lust sich in der von ihm vorgegebenen Gesamtlautstärke (stellenweise wenigstens) etwas zurückzunehmen.

Ähnlich zwiespältig empfand ich (leider) auch die anschließende Aufführung der Mahler-Sinfonie. Nun ließe sich argumentieren, dass das hochkomplexe Werk fürwahr kein Ausprobiermodell für ungestüme junge Profi-Musiker in spe zu sein scheint - was dann allerdings total verblüffte: dieses spielerische Aufeinanderabgestimmtsein, diese Präzision des (fast zu) homogenen Klanges, die beinahe körperlich erlebbare Gewuchtung des aus einer einzigen Generation stammenden Kollektivs; o nein, ich will mich nicht beklagen, denn der emotionale Grundeindruck hinsichtlich dieses einmaligen Personals war/ist dann schon enorm.

Superbst - also um einen Deut superber noch als der gesamte Streicherapparat - das Bläseraufgebot!! Grandios das Eingangs- und Trompetensolo Fabian Huemers, aber auch die Horn-Solis Benedikt Scholtes' waren referenzreif.

Unendlicher Jubel.




Der Cellist Nicolas Altstaedt und das European Union Youth Orchestra (Dirigent: Vasily Petrenko) im Konzerthaus Berlin | © MUTESOUVENIR | Kai Bienert

Andre Sokolowski - 3. August 2019
ID 11599
YOUNG EURO CLASSIC (Konzerthaus Berlin, 02.08.2019)
Dvořák: Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll op. 104
Mahler: Symphonie Nr. 5 cis-Moll
Nicolas Altstaedt, Violoncello
European Union Youth Orchestra
Dirigent: Vasily Petrenko


Weitere Infos siehe auch: https://young-euro-classic.de


http://www.andre-sokolowski.de

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