Kammermusik
von Beethoven
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Bewertung:
Auch das Jugendorchester-Festival YOUNG EURO CLASSIC - und ausgerechnet im 20. Jahr seines ruhmreichen Bestehens - wurde von Corona kalt erwischt. Dort, wo normalerweise fast drei Wochen lang an jedem Abend das Konzertpodium vor lauter junger Menschen fast zu bersten drohte, mussten sich nun innerhalb von 10 bestellten Tagen strikt und pingelig lt. der Berliner "SARS-CoV-2-Infektionsschutzverordnung" die insgesamt paar Dutzend Musikerinnen und Musiker den geltenden Hygiene- und Abstandsregeln unterordnen; doch sie durften wenigstens dann live vor jeweils ein paar Hundertschaften von musikinteressierten Menschen spielen, und die Sympathie- und Beifallsbekundungen der lauschenden Gemeinde waren ihnen selbstredend gewiss!
Statt wuchtiger Orchesterklänge gab es also jetzt - ein notgedrung'nes Novum dieses Festivals - viel Kammermusikalisches zu hören.
Wir besuchten das vorletzte Konzert am Sonntagabend, wo es zweimal Beethoven zu hören gab:
"Nicht der Meister der Klaviersonate und des Streichquartetts, sondern der Verfasser unterhaltsamer Musik steht im Mittelpunkt dieses Festival-Konzerts! Dass er dieses Metier schon in jungen Jahren beherrschte, zeigt eine Rarität aus der Bonner Zeit, das Trio für Flöte, Fagott und Klavier, ein Werk voll ansteckender Spielfreude, das der Komponist für einen Fagott spielenden Obristen und seine beiden Kinder verfasste. Später hat Beethoven diese Trio-Besetzung nie wieder aufgegriffen, doch vieles von deren Geist ist auch in dem berühmten Septett Es-Dur op. 20 zu spüren. Es zählt seit der Uraufführung im Jahr 1800 zu seinen populärsten Werken, geschätzt auch bei Hofe in Wien, wie die Widmung an die junge Kaiserin Maria Theresia zeigt. Satte 45 Minuten Kammermusik hat Beethoven auf sechs Sätze verteilt und dabei die Mischung aus drei Bläsern und vier Streichern auch für üppige orchestrale Effekte genutzt." (Quelle: young-euro-classic.de)
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Das Terzett wurde von Studierenden und Absolventen der UdK Berlin, das Septett von Mitgliedern des Bundesjugendorchesters musiziert [alle Namen s.u.].
Obgleich sich der Große Saal des Konzerthauses natürlich viel zu groß für derartige Kleinode ausnahm - schon vom Optischen her, auch wegen der übergroßen Abstände zwischen den Musizierenden - , zielte der allzu dünne Klang des Dargebrachten zusätzlich noch, trotz seines sakral wirkenden Nachhalls, irgendwie ins Leere und erreichte die wohlwollende Befindlichkeit des Hörers kaum; der Schreiber dieser Zeilen tat das jedenfalls so ungefähr empfinden.
Sowieso fragte er sich, welch' Professoren-Personal die Darbietenden jahrelang in puncto Beethoven (zum Beispiel) unterrichtet haben könnte, dass es insgesamt dann so behäbig klingen musste - - wenigstens zogen dann die Septettler ab dem Scherzo-Satz das Tempo etwas spürbarer als vorher an.
Trotz dieses kleinen Einwandes: Mit professionellem Nachwuchs ist der Bund dem Anschein nach noch immer elitär gesegnet, und wir hoffen dringend, dass die jungen Leute auch in Zukunft irgendwo und irgendwie dann eine akzeptable Anstellung, die ganz zu ihnen passte, angeboten kriegen.
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Schlussapplaus für die 10 MusikerInnen nach ihrem Auftritt bei YOUNG EURO CLASSIC am 9. August 2020 im Konzerthaus Berlin | (C) MUTESOUVENIR
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Andre Sokolowski - 10. August 2020 ID 12389
YOUNG EURO CLASSIC 2020 (Konzerthaus Berlin, 09.08.2020)
Auf Flügeln der Jugend
Beethoven: Trio für Flöte, Fagott und Klavier G-Dur WoO 37
Ronja Macholdt, Flöte
Carlotta Brendel, Fagott
Yoonji Kim, Klavier
Beethoven: Septett Es-Dur op. 20
Johann Stötzer, Violine
Felicias Frücht, Viola
Lukas Plag, Violoncello
Antonia Hadulla, Kontrabass
Leonard Halm, Horn
Jakob Plag, Klarinette
Tobias Reikow, Fagott
Weitere Infos siehe auch: https://young-euro-classic.de/
Post an Andre Sokolowski
http://www.andre-sokolowski.de
Beethoven 250
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