Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 5

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Beethoven250

KLAVIERSONATEN II

Daniel Barenboim


Bewertung:    



2020 ist Beethoven-Jahr!

Der berühmteste und größte deutsche Komponist (nach Bach!) wurde am 17. Dezember 1770 in Bonn geboren; im dortigen Beethoven-Haus in der Bonngasse 24 kann man also nicht nur die Geburtsgeschichte des schier unentwegt aus sich heraus gewerkt habenden Berserkers - mit insgesamt 722 Einzelwerken unterschiedlichster Ausmaße - , sondern gewisslich auch den "Rest" seines nicht allzu langen Lebens (er starb 57jährig) abschnitts- und vitrinenmäßig optisch und wohl auch akustisch nachvollzogen bekommen; ich selbst muss da noch hin und das besichtigen, ein bildungsbürgerliches Muss!

Und sowieso, apropos Bonn: Die dortige Beethovenhalle, DAS Konzert- und Veranstaltungshaus in der Bundesstadt, wird seit 2016 als "Multifunktionshalle" grundsaniert, ja und die Kosten laufen völlig aus dem Ruder (mittlerweile werden 166 Millionen Euro, so selbstredend nie und nicht geplant, veranschlagt), und die Neueröffnung wird es nicht vor 2024 geben; eher später, aber sowas kennt man ja aus Hamburg und Berlin...

*

Nun, wenigstens wird Daniel Barenboim - ein Kenner und ein Könner des gesamten Beethovens - sich keine Sorgen machen brauchen, denn: Sein Bonner Engagement im Rahmen von BTHVN2020 steht örtlich als wie zeitlich fest, mit dem Europäischen Jugendchor der European Choral Association und dem West-Eastern Divan Orchestra wird er im Theater Bonn am 17. 12. 2020 das Abschlusskonzert mit der Neunten (womit sonst?) bestreiten...



Daniel Barenboim ® Silvia Lelli


Der v.a. auch mit seinen vielen zyklischen Darreichungen von musikalischen Werken aller Couleur weltweit begehrte und gefragte Barenboim hat nun - wen wunderts? - ausgerechnet dann im Beethovenjahr voll zu tun; mit "seiner" Staatskapelle führt er (wieder) alle Sinfonien auf, und auch Beethovens Kammermusik wird durch ihn und seine Mitwirkungen absolut ins Rampenlicht gestellt:


"Vier Zyklen sind im Pierre Boulez Saal zum Jubiläumsjahr dem Schaffen Beethovens gewidmet. Sie machen in den zentralen kammermusikalischen Gattungen der Klaviersonate, des Streichquartetts, der Violinsonate und des Klaviertrios die musikästhetische Revolution, die von diesen Werken ausging, zumindest in Ansätzen wieder hör- und erfahrbar. Doch nicht nur das: Beethoven fordert heute noch auf andere Weise unseren Mut ein. Wenn es eine Eigenschaft gibt, die man bei ihm vergebens sucht, so hat Daniel Barenboim erklärt, dann ist es Oberflächlichkeit. In Beethovens musikalischem Vermächtnis spürt man unweigerlich den immer weiter wachsenden Willen, unter die glatte Oberfläche vorzudringen." (Quelle: boulezsaal.de)


Und so stehen die vier Pierre Boulez Saal-Zyklen auch unter dem treffsicheren Motto "Unter der Oberfläche"...

* *

Heute Abend spielte Barenboim - im Rahmen der Gesamtdarreichung sämtlicher Klaviersonaten - vier (der 32) drei- bzw. viersätzigen Stücke aus den Jahren 1796 bis 1798; da war Beethoven gerade mal zwischen 26 und 28 Jahre jung. Frühwerke also - auch die allbekannte Pathétique zählt mit zu diesem Umfeld, sie beschloss das reichlich anderthalbstündige Recital des Pianisten. Seine Interpretationen wirken autonom und lässig; routinierte Livekonzertbesucher, die sich schon seit Jahren und Jahrzehnten mit ihm "auszukennen" meinen, staunen jedesmal darüber, welche ungeheuere Erinnerungsarbeit dahinter steckt, er spielt (und dirigiert) das Meiste, was er spielt (und dirigiert) auswendig - ja, der Mann war, ist und bleibt, allein was das betrifft, einmalig und genial.

Am aufhorchendsten taten sich - außer bei Pathetique, wo es aufgrund ihres mehr allgemeinen Abgedroschenheitsgrads kaum noch auffiele - die jeweiligen Mittel- also "Langsam"-Sätze der drei Frühsonaten bei dem Schreiber dieser Zeilen einprägen; und insbesondere beim Largo e mesto aus Opus 10 Nr. 3 vermeinte er urplötzlich so etwas wie Debussy (statt Beethoven) gehört zu haben, eingewebter Impressionismus pur, und warum nicht? Sehr schön.

Apartes und zu geistiger Entrückung stimulierendes Konzert.

Andre Sokolowski - 23. Dezember 2019
ID 11904
DAS BEETHOVEN-JAHR (Pierre Boulez Saal, 23.12.2019)
Die Klaviersonaten II

Ludwig van Beethoven: Sonate c-moll op. 10/1
- Sonate D-Dur op. 10/3
- Sonate F-Dur op. 10/2
- Sonate c-moll op. 13 „Pathétique“
Daniel Barenboim, Klavier
Weitere Termine (Die Klaviersonaten III-VIII) : 26., 29.12.2019 // 08, 13.02. / 25., 27.04.2020


Weitere Infos siehe auch: https://boulezsaal.de/de/the-beethoven-year


http://www.andre-sokolowski.de

Konzertkritiken



Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!



Vielen Dank.



  Anzeigen:





MUSIK Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

BALLETT |
PERFORMANCE |
TANZTHEATER

CASTORFOPERN

CD / DVD

INTERVIEWS

KONZERTKRITIKEN

LEUTE

NEUE MUSIK

PREMIERENKRITIKEN

ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski



Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal




Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)