One last fire
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Frontmann Björn Dixgård (vorne) und Bassist Carl-Johan Fogelklou (im Hintergrund) im Kölner Palladium | Foto © Ansgar Skoda
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Bewertung:
Dreckig, energiegeladen, unkonventionell bluesig und voller kreischender Gitarrenriffs – so klingen viele der zehn Tracks des vor kurzem erschienen, mittlerweile neunten Album Bang (2019) der schwedische Rockgruppe Mando Diao. Der Albumtitel steht für Intensität; „Bang“ kann synonym für Party oder Sex gebraucht werden. Die Enddreißiger sind seit nunmehr zwanzig Jahren mit international erfolgreichen Alben und Hits im Musikgeschäft. Das Quintett machte auf der Tournee zum neuen Album auch Station im Kölner Palladium.
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Dominante E-Gitarren, kratziger Schreigesang, ein hämmerndes Schlagzeug – so heizte Mando Diao dem Konzertpublikum ein. Leadsänger und Frontmann Björn Dixgård tänzelte während der Performance energiegeladen über die Bühne. Er warf sich wiederholt köstlich selbstherrlich in Pose. Leidenschaftlich sang er mit sonorer, rauer Stimme über die knalligen Arrangements hinweg. Auch die Musiker setzten gekonnt Akzente, etwa Carl-Johan Fogelklou am Bass, Jens Siverstedt an den Gitarren und Daniel Haglund an den Keyboards. Der oberkörperfrei hantierende Drummer Patrik Heikinpieti sorgte für Aufsehen, als er über sein Schlagzeug hinweg sprang. Er riss Frontmann Dixgård das Mikro aus der Hand, um die Konzertbesucher noch enthusiastischer zum Mitmachen anzuspornen. Kein Wunder also, dass das Publikum bei bekannten Hits wie „Gloria“ noch heftiger mitgrölte, klatschte und tanzte.
Etwa ein Dutzend im Bühnenhintergrund aufgestellte hohe Spiegel unterstützen dynamische Bühneneffekte mit farbigem Licht. Zu Konzertbeginn spielte die Band drei erdige Songs aus Bang; das nachdenklich-düstere „I was blind“, das politisch motivierte „Society“ und das tanzbar-rockige „One Last Fire“, das mit dem Feuer eines Weltenendes liebäugelt. Bei späteren, bekannteren Songs früherer Alben, wie „Down in the Past“, „Dancing all the way to hell” und „Black Saturday” ging das Publikum noch mehr mit. Mit „Don’t tell me“ und der hymnisch-bluesige Ballade „Long long way“ wurden gegen Ende des Konzertes wieder Songs aus Bang gespielt. „Don’t tell me“ kritisiert selbstauferlegte Zwänge und gesellschaftliche Beschränkungen und Vorgaben. Bei „Long long way“ bereicherte ein Tänzer mit großer Wolfsmaske das Bühnengeschehen. Zunächst tat das Wachpersonal so, als wollten sie ihn von der Bühne bewegen, bevor er sich verspielt zur Performance bewegte. Der Tänzer erinnerte so an den einsam streunenden Mann mit Wolfsmaske aus dem Videoclip zum Song. Mando Diao beschließen mit der Zugabe ihres wohl größten Hits „Dance with somebody“ das etwa eineinhalbstündige Konzert. Viele Besucher singen lauthals mit oder tanzen tatsächlich miteinander.
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Gitarrist Jens Siverstedt im Kölner Palladium | Foto © Ansgar Skoda
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Ansgar Skoda - 3. Dezember 2019 ID 11860
Weitere Infos siehe auch: https://mandodiao.com/
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