Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 5

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

MUSIKFEST BERLIN 2020

Ensemble Musikfabrik

Peter Rundel


Bewertung:    



Rebecca Saunders hat in einem Interview mit dem Deutschlandfunk v. 02.06.2019 gesagt, dass sie gemischte Konzertprogramme aus alter und neuer Musik favorisiert. Gut wäre es, nicht zwischen Alt und Neu zu unterscheiden, deshalb gefällt ihr das Zitat ihres Komponistenkollegen Helmut Lachenmann:

„Es gibt keine neuen Klänge, es gibt eine neue Art zuzuhören.“

Ohne eine neue Art Zuzuhören kann man die Musik von Saunders allerdings nicht verstehen. Assoziatives Hören - jene Form des Hörens, das Verbindungen herstellt bzw. im Gehirn festlegt, dass bestimmte Ereignisse zusammengehören - sind ihre Sache nicht. Ihre musikalischen Ereignisse erzeugen keine Reize folgend unserer klassischen Musikkonditionierung. Nach der klassisch musikalischen Assoziationstheorie ist Hören das Verknüpfen von wahrgenommenen Ereignissen, die in unmittelbarer zeitlicher Nähe zueinander aufgetreten sind und es dem Zuhörer ermöglichen Zusammenhänge herzustellen und einen persönlichen Erinnerungswert zu generieren. Die Stärke assoziativer Verknüpfungen steigt, wenn zwei oder mehr Ereignisse gemeinsam auftreten. Saunders versucht Erinnerungswerte durch Interferenzen, durch das Überlagern, durch Kontraste und ungewöhnliche musikalische Ausdrücke zu erzeugen.

In ihrem Stück Quartet gruppieren sich die musikalischen Aktionen um, für Saunders eher ungewöhnlich narrative Basslinien. Akzente entstehen durch schrille Tuttis, besonders eindrücklich durch Krassimir Sterev am Akkordeon.

Die sieben Instrumentalisten sind im Stück stirrings still III im Großen Saal der Philharmonie verteilt. Im letzten Stück Skin steht die wunderbare Juliet Fraser im Mittelpunkt. Fast 30 Minuten singt sie neben und gegen die 13 Instrumente einen von Sanders selbst verfassten Text. Schrille Töne gehen auf in quäkenden Trompetensound oder wieder spitzen Akkordeonklängen. Auch bringen Streichinstrumente, wie bei Quartet, sowas wie Virtuosität in die Partitur. Das aktionsgeladene Stück wird vom Publikum begeistert aufgenommen und beendet dieses spannende Porträtkonzert.

Steffen Kühn - 10. September 2020
ID 12454
MUSIKFEST BERLIN (Philharmonie Berlin, 09.09.2020)
Rebecca Saunders: Quartet für Akkordeon, Klarinette, Klavier und Kontrabass (1998)
- stirrings still III für 7 Instrumentalisten (2006/2019), DEA
- Skin für Sopran und 13 Instrumente (2015/16)
Florentin Ginot, Kontrabass
Juliet Fraser, Sopran
Ensemble Musikfabrik
Dirigent: Peter Rundel


Weitere Infos siehe auch: https://www.berlinerfestspiele.de/de/musikfest-berlin/start.html


Post an Steffen Kühn

http://www.hofklang.de

Konzertkritiken

Live-Streams

Neue Musik

MUSIKFEST BERLIN



Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!



Vielen Dank.



  Anzeigen:







MUSIK Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

BAYREUTHER FESTSPIELE

CASTORFOPERN

CD / DVD

INTERVIEWS

KONZERTKRITIKEN

LEUTE MIT MUSIK

LIVE-STREAMS |
ONLINE

NEUE MUSIK

PREMIERENKRITIKEN

ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski



Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal




Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)