Der Gazeller,
die Gazellin,
das Gazellchen
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Die Frau ohne Schatten an der Staatsoper Unter den Linden | Foto (C) Hans Jörg Michel
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Musikalische Bewertung:
Szenische Bewertung:
Die Staatsoper Unter den Linden ließ es gestern Abend spielzeitauftaktmäßig kräftig krachen mit der ersten von vier Aufführungen Die Frau ohne Schatten - einer "eingekauften" Produktion der Mailänder Scala, die bereits - zu für Normalverbraucher unstemmbaren Eintrittrspreisen - bei den FESTTAGEN 2017 dreimal auf dem Spielplan war.
Simone Young - einstmals (ab 1991 in Berlin) die Assistentin Daniel Barenboims und jetzt, wie eh und je, eine der weltweit besten Dirigentinnen, egal ob mit Chefamt (1999-2002 in Sydney, 2005-2015 in Hamburg) oder ohne - stand am Pult der ihr seit Jahren und Jahrzehnten wohl vertrauten Staatskapelle Berlin. Und also drang es auf das Prächtigste aus dem Orchestergraben; dort verweilte und verweilt ja immerhin DER Klangkörper, welcher für sich in Anspruch nimmt, einer der "straussigsten" zu sein; eintausendzweihundertmal, lt. einer 1940er Berliner Aufführungsstatistik, hatte Richard Strauss hier dirigiert!
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Die Wiederaufnahme-Besetzung ist spektakulär!
Die Kaiserin / Der Kaiser: Camilla Nylund und Simon O'Neill.
Barak / Baraks Frau: Michael Volle und Elena Pankratova.
Die Amme: Michaela Schuster.
So'n Vokal-Quintett - die Fünf waren selbstredend (und sonst hätten wir sie jetzt nicht so glorifiziert) in absoluter Topform - muss dann erst mal aufgetrieben werden.
Ja und hast du erst mal DIE Besetzung (und mit DEM Orchester), ist der "Rest" in puncto Inszenierung eigentlich egal - bei DIESER freilich hier (in der Regie Claus Guths und in der Ausstattung von Christian Schmidt) entlarvt es sich als plumpes Ärgernis:
Die so schon psychoanalytisch völlig überfrachtete, unnacherzählbare Geschichte zwingt das Macher-Duo mittels der Gestalt der schattenlosen jungen Kaiserin prompt auf die Freud'sche Couch und lässt sie dort viereinhalb Stunden lang "ihre Probleme" tag- und nachtträumen. Hierzu wird sie, nicht unoft, von ihre Persönlichkeitsstruktur flankierenden Gazellen inkl. des sie permanent bedrängenden und attackierenden Warnfalken ("Die Frau wirft keinen Schatten, der Kaiser muss versteinen") heimgesucht. Eine Gesundung der Probantin scheint wohl unter diesen Umständen fast aussichtslos. / Ein kopfkropfiger Krampf der Sonderklasse! Man vergleiche, nur ganz nebenbei bemerkt, zwei ungleich schlüssigere und v.a. sinnlichere Produktionen an der Oper Leipzig (2014) oder an der Hamburgischen Staatsoper (2017).
Völlig ungeachtet dieser läppisch anmutenden Szenenpleite: hochpotentes Musiziertsein & erhabenes Gesinge.
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Die Frau ohne Schatten an der Staatsoper Unter den Linden | Foto (C) Hans Jörg Michel
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Andre Sokolowski - 17. September 2018 ID 10922
DIE FRAU OHNE SCHATTEN (Staatsoper Unter den Linden, 16.09.2018)
Musikalische Leitung: Simone Young
Inszenierung: Claus Guth
Bühnenbild und Kostüme: Christian Schmidt
Licht: Olaf Winter
Video: Andi A. Müller
Mit: Simon O'Neill (Der Kaiser), Camilla Nylund (Die Kaiserin), Michaela Schuster (Die Amme), Boaz Daniel (Der Geisterbote), Michael Volle (Barak), Elena Pankratova (Baraks Frau), Jun-Sang Han (Erscheinung eines Jüngling), Slávka Zámečníková (Die Stimme des Falken), Karl-Michael Ebner (Der Bucklige), Adam Kutny (Der Einäugige), Bartolomeo Stasch (Der Einarmige), Evelin Novak (Hüter der Schwelle des Tempels) u.v.a.
Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden
Staatsopernchor
Staatskapelle Berlin
Premiere im Teatro alla Scala Milano war am 11. März 2012.
Berliner Premiere: 9. April 2017
Weitere Termine: 23., 29.09. / 05., 14.10.2018
Eine Koproduktion des Teatro alla Scala di Milano und des Royal Opera House Covent Garden London
Weitere Infos siehe auch: http://www.staatsoper-berlin.de
http://www.andre-sokolowski.de
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