34. Internationales Festival TANZ IM AUGUST
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Amala Dianor
Siguifin
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Bewertung:
Seit vorgestern (5. 8.) läuft TANZ IM AUGUST wieder auf Hochtouren. Es ist die mittlerweile 34. Ausgabe des internationalen Festivals; in den vergangenen zwei Jahren war es - wegen Corona - "etwas still" geworden - nunmehr wird wieder getanzt, und zwar was das Zeug herhält: 87 Veranstaltungen, 27 Produktionen, 194 künstlerisch Mitwirkende aus 25 Ländern, um nur einige Zahlen zu nennen.
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Der französisch-senegalesische Choreograf Amala Dianor initiierte die Performance Siguifin (zu deutsch etwa als "magisches Monster" übersetzbar), mit der drei Tänzerinnen und sechs Tänzer [alle Namen s.u.] im HAU1 gastierten. Alioune Diagne (aus Senegal), Ladji Koné (aus Burkina Faso) und Naomi Fall (aus Mali) choreografierten sie.
Das Stück setzt sich dem Vernehmen nach "mit Individualität, sozialem Zusammenhalt und kulturellen Unterschieden auseinander". Dabei würde "dieser 'exquisite choreografische Körper'" (die 9 Tanzenden, als Ganzes sozusagen) "die Vitalität eines hybriden afrikanischen Tanzes, der sich in stetiger Erneuerung befindet" zelebrieren.
Es fängt mit rhythmischem Gruppen-Stampfen an - so tritt die Truppe, von rechts hinten auf die Bühne kommend, auf. Erst mal "nur" so zirka eine Viertelstunde lang mit leisem und wahrscheinlich traditionellem Gesang, bei dem sich allerdings dann, bis zum Schluss des Stücks, eine doch sehr markante Frauenstimme (meistenfalls sogar während der doch ziemlich kräftezehrenden Performance mit diversen Teilabschnitten) abhebt; schade, dass der Name dieser Protagonistin nicht explizit auf dem Programmzettel vermerkt war, denn ich hätte ihn an dieser Stelle sehr, sehr gern genannt, ja, sie bedeutete - zumindest dann für mich - DIE Hauptrolle in diesem handlungslosen Gruppenstück.
Zwischendurch gibt es tondesignerisch aufgemotzte Klänge, nach deren Rhythmen sich die Tänzerinnen und Tänzer unterschiedlich stark und lang bewegen. Jeder der Akteure kriegt sodurch Gelegenheit - aus dem ihn "bindenden" Korpus heraus - extra zu zeigen, was er kann...
Das Ende wirkt dann allerdings nicht mehr als eine abschließende Showtanz-Einlage; das sieht dann freilich fetzig aus, ja und es jagt die zuschauenden Leute hoch von ihren Sitzen.
Sympathischer Gesamtauftritt.
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Siguifin, initiiert von Amala Dianor | Foto (C) Laurent Philippe
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Andre Sokolowski - 7. August 2022 ID 13744
Siguifin (HAU1, 06.08.2022)
Künstlerische Leitung: Amala Dianor
Choreografie: Alioune Diagne, Naomi Fall, Ladji Koné und Amala Dianor
Musik: Awir Léon
Licht: Nicolas Tallec
Kostüme: Laurence Chalou
Ton: Ugo Raimbault
Mit: Salif Coulibaly aka Zongo, Jules Romain Djihounouck aka BBoy Romeo, Alicia Seybiya Gomis, Daniel Gombila Koala aka Tchaprat, Rama Koné, Adama Mariko, Roger Sarr, Abdoul Kader Simporé aka Dainss und Adiara Traoré
Gastspiel bei TANZ IM AUGUST
Weitere Infos siehe auch: https://www.tanzimaugust.de/
https://www.andre-sokolowski.de
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TANZ IM AUGUST
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