Au-delà de l´humain
Zora Snake
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Bewertung:
Mit traditionellen Riten beschäftigt sich der 1990 in Kamerun geborene Choreograf Zora Snake in seiner Tanzperformance Au-delà de l’humain (Jenseits des Menschlichen), die er [im Anschluss der Eröffnungspremiere der diesjährigen Staffel von TANZ IM AUGUST] draußen vorm Hebbeltheater begann.
Er setzt sich darin mit dem postkolonialen afrikanischen Körper auseinandersetzen und bedient sich dabei Mitteln der Performing Arts sowie des Urban und African Dance. Zunächst sprang Snake mit zwei Ritualschalen auf die Stresemannstraße und zog danach einen Sarg mit der Kameruner Flagge zum HAU 2, wobei ihm das Publikum folgte und auch eine Kette aus schwarzen Holzkreuzen hinterher trug. Vor dem Café Wau zelebrierte der junge Performer noch ein streng durchchoreografiertes, afrikanisches Begräbnisritual auf einem quadratischen Erdfeld und hielt eine Rede in Französisch, die im Programmblatt auf Deutsch abgedruckt war.
In dem Text Die Toten sind nicht tot geht es um die Tragödie aus Kriegen überall in Afrika. „Werden wir immer schweigende Beute bleiben?“ fragt Zora Snake und verneint dies mit dem Aufruf „dem Leben, das vor Jahrhunderten gestorben ist, wieder Leben einzuflößen“. Snake ruft dazu die Ahnen des schwarzen Widerstands wie Nelson Mandela, Mohamed Ali, Fidel Castro, Martin Luther King, Malcom X oder Patrice Lumumba. „In dem Ring meiner Erinnerung boxt die Hoffnung gegen die Hoffnungslosigkeit. Wir leisten Widerstand.“ Gerade in ihrer für uns Europäer vielleicht etwas simplen Archaik blieb diese Performance nicht ganz ohne Wirkung.
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Cie Zora Snake, Au-delà de l-humain | Foto (C) Les re cre a trales 2016
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Stefan Bock - 13. August 2017 (2) ID 10190
AU-DELÁ DE L´HUMAIN (outdoor, 11.08.2017)
Künstlerische Leitung: Zobel Raoul Tejeutsa / Snake
Konzept & Choreografie: Zora Snake
Bühnenbild: Snake
Produktion: Compagnie Zora Snake
Gastspiel zu TANZ IM AUGUST
Weitere Infos siehe auch: http://www.tanzimaugust.de
Post an Stefan Bock
blog.theater-nachtgedanken.de
TANZ IM AUGUST
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