Sophie Charlotte
von Mecklenburg-
Strelitz
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Call me Queen mit Victoire Laly (li.) und der Autorin Thandi Sebe - uraufgeführt am 25. Mai 2017 im Ballhaus Naunynstraße | Foto (C) Andre Sokolowski
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Bewertung:
Niemand hätte je mit ihr gerechnet, ja und plötzlich war sie (wie der buchstäbliche Blitz aus heit'rem Himmel) da:
Der Hammerwitz in dem knapp einstündigen Zweipersonenstück von Thandi Sebe - Call me Queen - ist die abrupte Inklusierung der realhistorischen Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz (1744-1818); selbige hatte es justament durch faktische Verheiratung von einer zufällig vorhand'nen preußischen Prinzessin bis zur britisch-irischen Königin (ab 1801) gebracht, ja und wer so Historisches nachrecherchieren will, kann das ja dann in Gänze ruhig noch tun, wir liefern jedenfalls schon mal das Bei-Bild zur Geschichte [s.u.]
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Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, spätere Königin von Großbritannien und Irland | Bildquelle: Wikipedia
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So was Adeliges tut also dann heutzutage, und natürlich, junge Mädchen stark interessieren? Nicht so sehr vielleicht dieser gesamthistorische Zusammenhang mit all seinen natürlichen und stammbaummäßigen Verstrickungen, aber rein faktisch halt - dieses jungmädchenfreundliche Dazugehörigkeitsgebaren; also auch mal Queen sein und vielleicht dann auch mal den Prinz Harry später heiraten und so...
Victoire Laly (die die Lulu im Stück von Thandi Sebe spielt) haut jedenfalls dann diesen Joker ur-urplötzlich als Mit-Spielkarte unters Premierenvolk.
"Es geht", sagt die Autorin, "um zwei Frauen, zwei Freundinnen, in einer deutschen Großstadt, die zusammen Straßenmusik machen. Also so wie man das hier in Berlin kennt: Leute, die sich zusammen auf die Straße stellen, ein bisschen Mucke machen und Geld einsammeln. Das Ganze spielt an einer Straßenecke - also eine sehr urbane Setting und ein bisschen kammerspielartig. Dort treffen sich die beiden, aber es kommt nicht dazu, dass sie wirklich Musik machen. Der Alltag hindert sie daran."
(Quelle: Ballhaus Naunynstraße)
Soweit der ungefähre Plot.
Aber ganz selbstverständlich ging und geht es hier um viel, viel mehr:
Was ich - als eine Art von Stimme aus dem Bauch - dem frisch-fröhlichen Lockerheitsgeplänkel der zwei afrodeutschen Stück-Akteurinnen sofort entnehmen konnte, war ein genereller Überdruss hinsichtlich des real gelebten und wohl auch partout empfund'nen Rechtfertigungszwanges zweier Frauen, die sich permanent zu ihrem Schwarzsein oder wie es sonach käme, dass sie hier in Deutschland (in Berlin gar) "trotzdem" so gut Deutsch redeten und im Übrigen "sogar" noch Deutsche (deutsche Staatsbürger) seien, erklären müssten usf.
Ein Aufbegehren gegen den "normal" latent vorhandenen Rassismus, auch.
Und außerdem schwang noch ein anhaltendes und nicht gut verarbeitetes Vatertrauma mit, an welchem dann die eine der zwei Stückfiguren laboriert(e); wurde allerdings dann, rein vom Stücktext her, nicht weiter "aufgelöst"...
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Thandi Sebe und Victoire Laly, die beiden Stück-Akteurinnen von Call me Queen am Ballhaus Naunynstraße | Foto (C) Roberta Sant'Anna
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Andre Sokolowski - 26. Mai 2017 ID 10047
CALL ME QUEEN (Ballhaus Naunynstraße, 25.05.2017)
Regie und Text: Thandi Sebe
Dramaturgie: Iury Trojaborg
Ausstattung: Marian Nketiah
Sound design: Sofia Borges
Video: Tim Foresta
Stimmtraining: Thomas Gerber
Maske: Nuria de Lario
Mit: Victoire Laly und Thandi Sebe
Uraufführung war am 25. Mai 2017.
Weitere Termine: 26.-29.05.2017
Eine Produktion von Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße gemeinnützige GmbH, gefördert durch die Interkulturelle Projektförderung des Landes Berlin
Weitere Infos siehe auch: http://www.ballhausnaunynstrasse.de
http://www.andre-sokolowski.de
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