2 + 1
ABENDLICHE TÄNZE von Christoph Winkler
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Poster von Abendliche Tänze in den (C) Sophiensaelen Berlin
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"Christoph Winkler wurde in Torgau geboren und war als Jugendlicher zunächst mehrfach Spartakiadesieger im Gewichtheben und Judo, trainierte außerdem Kampfsport und Break-Dance bevor er zur Ausbildung an die Staatliche Ballettschule Berlin delegiert wurde. Er tanzte in Videoproduktionen für MTV und trat Anfang der neunziger Jahre in Berlin als Performer in Underground-Technoclubs auf. Danach studierte er vier Jahre Choreographie an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst 'Ernst Busch' und gründete Klangkrieg Produktionen, ein Label für experimentelle Musik. Nach dem Studium entschied sich Christoph Winkler 1998 als freischaffender Choreograph in Berlin zu arbeiten..." (Quelle: christoph-winkler.info)
Auch die für sein Projekt Abendliche Tänze von ihm engagierten sieben Tänzerinnen und Tänzer (Chris Daftsios, Emma Daniel, Karima El Amrani, Karolina Kraczkowska, Pietro Pireddu, Claire Vivianne Sobottke und Ahmed Soura) geben uns - in ihren jeweiligen Muttersprachen, meistens aber dann auf Englisch - Bruchstücke aus ihren jeweiligen Kurzviten selbstredend Preis; zumeist wird da erklärt, wie sie dann jeweils halt zum Tanzen kamen oder so.
Paar Pappkameraden, die die einstmaligen Starsolisten des Tanztheaters der Komischen Oper Berlin (Hannelore Bey & Roland Gawlik) sowie die Starchoreografin Mary Wigman zeigen, dienen uns als optisch wahrnehmbares Krückzeug, dass wir also wissen sollen, worum es in den nun folgenden zwei Stunden Spieldauer in Abendliche Tänze geht - ja, sie beschäftigen sich "mit dem Prozess des Erinnerns an die gleichnamigen Stücke von Mary Wigman und Tom Schilling [= Gründer und Choreograf des Tanztheaters der Komischen Oper Berlin; d.Red.]", steht auf der Website der Sophiensaele.
2 plus 1 ist Winklers Formel, denn - - nachdem er ausgiebiger Weise und in herrlich anzusehenden Momenten Schillings sowie Wigmans Ur-Vorlage sozusagen kommentiert bzw. von der engagierten Tanz-Crew kommentieren lässt, kommt er schlussendlich dann zu seiner eigenen Hinzutuung: den Abendlichen Tänzen Christoph Winklers also. Die umfassen, so vermute(te)n wir, mindestens die letzte der zwei insgesamten Spiel- und Sprech- und Tanzstunden. Was er uns allerdings mit ihnen sagen wollte (und obwohl auch hier - so wie bereits vorher - ausgiebig und bemüht geredet und geredet und geredet wurde/wird), blieb völlig unklar. Es verfranste sich zunehmend, es verhedderte sich dramaturgisch-konzeptionell, es blieb ein Rätsel sondergleichen und - - - es nervte!
Lauer Beifall; schlechte Laune des Verfassers dieser Zeilen beim Verlassen der Sophiensaele.
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Abendliche Tänze - Foto © Christoph Winkler
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Bewertung:
[Anm.d.Red.: In einer Email v. 09.05.2014 an den Autor stellte Christoph Winkler Folgendes richtig: "...dass die Tänzer natürlich nicht ihre eigene Vita erzählen sondern alle erzählen nur die meine. Dies geschieht mit großer Deutlichkeit, ja es gibt sogar ein Spiel mit der Textzeile: My name is Christoph Winkler oder Je m'apello Christoph Winkler. Dazu wird ein Foto von mir hereingetragen auf das sich die TänzerInnen deutlichst beziehen. Wenn junge Frauen auf das Bild eines männlichen Tänzers zeigen und erzählen, dass es 1990 in Magdeburg aufgenommen wurde und über die Zeit in der DDR referieren dann ist es mir absolut unverständlich wie Sie zu dem Eindruck kommen können diese Frauen erzählen ihre eigene Vita." | Der Autor, welcher eingestandner Maßen nur ein schlechtes Schulenglisch "beherrscht", appelliert in dem Zusammenhang an eine Übersetzung auch jener auf Englisch von den Tänzerinnen und Tänzern gesprochenen Texte, zumal die Übersetzungs-Anlage bereit gestanden hatte; das würde weiteren Missverständnissen, in sprachlicher Hinsicht, zuvorkommen. / KULTURA-EXTRA, 09.05.2014]
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Andre Sokolowski - 8. Mai 2014 ID 7815
ABENDLICHE TÄNZE (Sophiensaele Berlin, 08.05.2014)
Konzept: Christoph Winkler
Von und mit: Chris Daftsios, Emma Daniel, Karima El Amrani, Karolina Kraczkowska, Pietro Pireddu, Claire Vivianne Sobottke und Ahmed Soura
Kreativer Konsultant: Mirko Winkel
Musik: Tian Rotteveel
Kostüme: Lisa Kentner
Licht und Technik: Andre Schulz
Produktionsdramaturgie: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Assistenz: Franziska Ruhnau
Uraufführung war am 8. Mai 2014
Weitere Termine: 9. - 11. 5. 2014
Eine Produktion von Christoph Winkler und ehrliche arbeit – freies Kulturbüro in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE
Weitere Infos siehe auch: http://www.christoph-winkler.info
http://www.andre-sokolowski.de
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