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nachDRUCK # 6

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Kurzvideos

mit Ensemblemitgliedern des Deutschen Schauspielhauses
Hamburg


Bildquelle: schauspielhaus.de


Bewertung:    



Auch das Deutsche Schauspielhaus Hamburg (immerhin eine der führenden Adressen des deutschsprachigen Theaters) vertreibt sich diese unerträglich lange Wartezeit bis zur Sankt-Nimmerleins-Beendigung des aktuellen kulturellen Lockdowns mit gestreamten Angelegenheiten, die es nach und nach auf seiner Homepage klickbar werden ließ und lässt; auf dringeblieben.de hat es jetzt beispielsweise seine Inszenierungen von Jelineks Wolken. Heim. oder Hauptmanns Rose Bernd oder Houellebecqs Serotinin hinübergeparkt. Auch kann man die 10 Teile seiner Haus der Geister-Kurzfilmreihe einzeln abrufen oder beim SchauSpielHausBesuch interessanten, geistreichen Gesprächen lauschen...

Neu ist jetzt ein Video-Angebot unter dem Sammeltitel MONO:



"Eine Schauspielerin oder ein Schauspieler verwandeln sich in eine Figur, verkörpern eine Rolle. Die Figur betritt einen Raum, der ihr vertraut scheint. Aber was nun passiert – das ist 'MONO'. Ein Monolog sprengt den Rahmen, das Spiel, die scheinbare Kontinuität der Dinge…" (Quelle: Deutsches Schauspielhaus Hamburg)


Zwei schöne Filmchen gibt es da bereits zu sehen.

Im ersten - Don't look back - spielt Sasha Rau eine sich mehr oder weniger langweilende Polizistin, die sich einen Mercedes parkenden Asiaten (Bonn Park) "vorknöpft", der wahrscheinlich dort, wo sie ihn kontrolliert, nicht parken dürfte oder so... Sie fordert ihn auf, sein Seitenfenster herunterzukurbeln, was er auch brav macht, ja und dann textet sie ihn plötzlich zu - mit irgend so einer King-Kong-Scheiße frei nach dem Motto "Die Schöne und das Tier"; im Abspann wurde man dann informiert, dass es sich um ein Original von Virginie Despentes gehandelt haben soll. Total skurril und komisch obendrein. Hat Spaß gemacht, dem Monologgeschehen beigewohnt zu haben. [s. Foto unten]




MONO 1: Don´t look back mit Sasha Rau | Bildquelle: schauspielhaus.de/de_DE/mono


MONO 2: Die Zecke mit Daniel Hoevels | Bildquelle: schauspielhaus.de/de_DE/mono


Das zweite Filmchen [s. Foto oben], was wir anklickten, hieß Die Zecke, und sein Text stammte vom hochberühmten Biosemiotiker Jakob Johann Baron von Uexküll (1864-1944); und der als Pastor verkleidete Schauspieler Daniel Hoevels, der im sichtbar schlechtgelaunten Zustand die Kanzel des Hamburger Michel zu erklimmen sich "erdreistete", zog von dort oben dann seinen epistelgleichen Monolog ab, und es ging hierin um den Duft von Buttersäure oder 37 Fiebergrade, auch ging es letztendlich um einen Versuch, die Zecke (also die Zecke an sich) durch vollständigen Nahrungsentzug sage und schreibe 18 Jahre lang im Überlebenszustand gehalten zu haben etc. pp. Und Ilse Haubenreisser (als einzige Hörerin im Michel) schien beeindruckt vom Gesagten auf der Kanzel. Absurd und wundervoll zugleich!!!

Andre Sokolowski - 3. März 2021
ID 12778
MONO (Deutsches Schauspielhaus Hamburg)
Realisation und Konzept: Ralf Fiedler

Don´t look back (6' 41'')
nach Virginie Despentes

Kamera/ Videoschnitt: Marcel Didolff, Alexander Grasseck und Marek Luckow
Ton: Ilias Rahimi
Kostüm: Tabea Harms
Mit: Sasha Rau (Polizistin) und Bonn Park (Parkender)

Die Zecke (6' 16'')
nach einem Text von Jakob Johann Baron von Uexküll

Kamera/ Videoschnitt: Marcel Didolff, Alexander Grasseck und Marek Luckow
Ton: Matthias Lutz
Kostüm: Tabea Harms
Realisation und Konzept MONO: Ralf Fiedler
Mit: Daniel Hoevels (Pastor) und Ilse Haubenreisser (Hörerin)


Weitere Infos siehe auch: https://www.schauspielhaus.de/de_DE/mono


http://www.andre-sokolowski.de

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