WEST-EASTERN DIVAN ORCHESTRA
BEETHOVEN-ZYKLUS 2011 Sinfonie Nr. 5 / Sinfonie Nr. 6
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In der kommenden Spielzeit 2011/12 werden Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin vorzüglich-vorzugsweise mit den Sinfonien Anton Bruckners unterwegs sein; und im Juni 2012 erlebt der Große Musikvereinssaal in Wien ein sicherlich (oder vielleicht) bis dahin noch nicht dagewesenes Projekt, wenn beide (Barenboim und Staatskapelle) alle Sinfonien Bruckners Tag für Tag an diesem Ort aufführen werden - das ist schon, auch im Voraus, mehr als 'ne Randnotiz wert.
Für das Zyklische (Großzyklische!) hatte und hat der Pultstar ein Gespür, wann was zu welchem Zeitpunkt für ihn wichtig oder richtig ist; die Brahms- und Schumann-, Wagner-, Mahler-, Beethoven- und Beethoven-Bruckner-Zyklen (und egal, ob Recital, Konzert und/oder Oper; alle Sparten werden von ihm nach und nach bedient) der letzten Jahre haben Einzug in musikgeschichtliche Annale finden können - und wer je bei einem solchen Zyklus, die zumeist auch für den Export (London, Wien, Paris, New York etc. pp.) zu taugen hatten, mit dabei gewesen war, erinnert sich mit liebevoller Wucht und ohnmächtigem Staunen an die Zeiten, die da schwer und schwerelos zugleich am Publikum vorbeigezogen waren; eines blieb/bleibt jeweils unumstritten: Dass es Sternstunden gewesen waren!
Nicht viel anders dieses Mal, wo er den oppulenten Ehrgeiz und das wissentliche Selbstvertrauen hatte, mit dem jugendlichen West-Eastern Divan Orchestra (quasi "seinem" Baby) 9mal Beethoven, also komplett, in Asien und Europa und, zuletzt, in Köln als Ganzdarbietung (alle neune!) aufzuführen und hinzu noch für die Platte einzuspielen. Ist es möglich?!
Der Verweis auf Bruckner sollte auch nicht mehr oder nicht weniger besagen, als dass Barenboim (als maßgeblicher Bildner aller ausgewählten Werke) einen Starkbezug zu Beethoven - Verbindung Beethoven & Bruckner; Bruckner, der ja merkwürdiger Weise auch 9 Sinfonien komponierte - herzustellen willens war; womöglich.
Zu der Annahme gelangt der Hörer zweifelsohne, wenn er das Orchester (unter anderem 9 Kontrabässe; dieses Phänomen hatten wir gestern schon bei der Eroica konstatiert) besichtigt; ja, denn Bruckner hatte dieses megaorchestrale (Mindest-)Maß für sich zurecht geschaffen. Heute nun - sogar bei Pastorale - eine Wiederholung dieses Instrumentenaufgebots! (Von Pastorale konnte dahingehend keine Spur mehr sein, viel eher hatten wir es mit den Darlegungen von versinnbildlichten Erdbeben- oder Taifungeschehnissen fernab der deutschen Hirtenzunft zu tun.) Doch bei der Fünften - die idiotischer Weise nach wie vor als sog. "Schicksalssinfonie" gerufen wird - wollte man nach den endlos replizierten Schlussakkorden nicht genug von Allem kriegen; mehr! mehr!! mehr!!! Diese Entfesselung an Kraft & Stärke war fast körperlich zu spüren:
Vorsicht, Hochspannung!
Irrationaler Beifall!!!!!
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Andre Sokolowski - 25. August 2011 ID 5347
BEETHOVEN-ZYKLUS DES
WEST-EASTERN DIVAN ORCHESTRA (Kölner Philharmonie, 25.08.2011)
Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 (Pastorale)
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
West-Eastern Divan Orchestra
Dirigent: Daniel Barenboim
8. / 9. Sinfonie (Berliner Waldbühne, 21.08.2011)
1. / 2. Sinfonie (Kölner Philharmonie, 23.08.2011)
3. / 4. Sinfonie (Kölner Philharmonie, 24.08.2011)
EINTRITT FREI!
9. Sinfonie ("Classic Viewing" auf dem Kölner Roncalli-Platz, 28.08.2011)
Daniel Barenboim über das WEDO
Weitere Infos siehe auch: http://www.west-eastern-divan.org
http://www.andre-sokolowski.de
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