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Film

Bloodnight

In eine ähnliche Kerbe wie "The Mutilator" schlägt auch der nächste Beitrag dieses Artikels, obgleich er im Gegensatz dazu dann doch noch wesentlich besser dasteht, was aber einzig und alleine dem Umstand zu verdanken ist, daß hier, bei "Bloodnight", mehrere Leute involviert waren, die vorher wenigstens schon mal was mit dem Filmgeschäft zu tun hatten und dies größtenteils - wenn auch unterschiedlich erfolgreich - noch heute machen. So ist der Urheber dieses Streifens, ein Herr namens Scott Spiegel, in der Vergangenheit beispielsweise als Co-Autor und Produzent für den billigst hergestellten, abgrundtief miesen kleinen Reißer "Du sollst nicht töten...außer" in Erscheinung getreten, in dem eine vollkommen abgefuckte Familienbande ihre Mitmenschen wortwörtlich bis aufs Blut quält, nur um dann von einer verschworenen Gemeinschaft ebenfalls wenig zimperlicher Vietnamveteranen ordentlich Saures zu bekommen; vage kann ich mich diesbezüglich daran erinnern, daß man ob der Berge geschundener Leichen die eigentliche Handlung etwas aus den Augen verlor. Drehbuchcredits erhalten hat der Mann außerdem für den ziemlich amüsanten "Tanz der Teufel 2", dessen Regisseur Sam Raimi in "Bloodnight" ebenfalls als Darsteller mit dabei ist und der neben Lawrence Bender, welcher diesen Film mitgeschrieben und produziert hat und in der Folgezeit mit einem gewissen Quentin Tarantino die Produktionsfirma "A Band Apart" gründete, wohl als einziger den Absprung aus dem trüben Splattersumpf geschafft hat, weshalb er mittlerweile einfach wunderbare Filme wie den höchst empfehlenswerten "Ein einfacher Plan" drehen darf. Für den Leser mag die Aufzeichnung dieser inzestuösen Verhältnisse bisweilen vielleicht etwas verwirrend erscheinen, der Vollständigkeit halber will ich auf derlei Anekdoten aber nur höchst ungern verzichten. In "Bloodnight" passiert auf jeden Fall nicht allzuviel, die vorwiegend jugendliche Belegschaft eines mittelgroßen Supermarktes wird in der an Überstunden reichen Nacht vor der endgültigen Geschäftsschließung ganz einfach von einem mörderischen Mistkerl an Fleischerhaken gehängt, in Kartonpressen gequetscht oder mittels Geflügelsägen zerteilt, während die eher hinderliche Zeit zwischen besagten Szenen mit dem Auszeichnen dauerhaft heruntergesetzter Preise, amourösen Anbandlungen, allerlei falschen Fährten und sinistren Ex-Freunden gefüllt wird. Das Motiv des für die sich überall stapelnden Körperteile Verantwortlichen ist dann selbstverständlich mal wieder so nachvollziehbar und lebensnah, daß es eigentlich schon längst Einzug in sämtliche kriminalistischen Lehrbücher hätte finden müssen, andererseits habe ich erst neulich über zwei Schurken gelesen, die ein bewohntes Haus zwecks angestrebten Erwerbs einer Eigentumswohnung in die Luft sprengten, was einen natürlich auch schon mal am real vorhandenen Menschenverstand gehörig zweifeln lassen kann. Die deutsche Fassung ist - wen wundert's - saftig geschnitten, dafür aber fast überall noch mühelos erhältlich.
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dd - red / 13. September 2001

Inhalt
besprochene Filme Einleitung

Phenomena

Dämonen 2

The Riffs III

Cut and Run

The Mutilator

Bloodnight

Return of the Living Dead

Re-Animator

Zombie 2

Nightmare - Mörderische Träume

Annex

 

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