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Weitaus seriöser mit der Thematik des Sterbens setzen sich die folgenden beiden
Werke auseinander, wenn auch das erste davon, Stuart Gordon' s "Re-Animator", streckenweise recht wahnwitzig daherkommt.
Lose auf Erzählungen des großartigen H.P. Lovecraft basierend, geht es hier um die Geschichte zweier
begabter Medizinstudenten, die allerdings kaum unterschiedlicher sein könnten: So will sich der eine
nicht damit abfinden, daß seine ärztlichen Fertigkeiten in den Grenzbereichen des Lebens schlichtweg
limitiert sind, während der andere - der im übrigen an die verrückten Wissenschaftler des Horrorfilms
der dreißiger Jahre erinnert - solch Unwichtigem keine besondere Beachtung schenkt, hat er doch ein
Serum entwickelt, welches - grün fluoreszierend und körperintern verabreicht - in der Lage ist,
Verstorbene wiederzubeleben. Man verbündet sich bereitwillig und hat auch bald alle Hände voll zu tun,
denn besagtes Mittel ist noch nicht so gänzlich ausgereift: Die derart ins Diesseits Zurückgeholten
gebärden sich vielmehr ungewöhnlich aggressiv, was zu mancherlei blutigen Verwicklungen führt. Nicht wesentlich einfacher wird die ganze Sache dadurch, daß sich ein karrierebesessener Chefarzt in das Geschehen mischt, eine tiefe Romanze beinahe an den Widrigkeiten des Studentendaseins scheitert und der reanimierte Universitätsdekan, der im übrigen der Vater der Angehimmelten ist, zur Unzeit durchs Bild stakst. Am Ende dann, wenn sich einfach nichts mehr verheimlichen läßt und sowieso schon fast alles egal geworden ist, fegt der Tod in seinen bizarren Erscheinungsformen durch die Klinik, grausig entstellte Leichen greifen nach menschlichen Kehlen, während abgetrennte Köpfe ein lüsternes Eigenleben entwickeln und zugehörige Körper mangels Orientierungssinnes an Wände prallen. Das mag jetzt ziemlich grob klingen - und ist es dann auch. Dennoch handelt es sich bei "Re Animator" um einen erstaunlich erwachsenen und zumeist ernsthaften Film, voller makabrer Poesie und des
Respekts für die Gestorbenen, nur nicht für diejenigen, die schon zu Lebzeiten inhuman gewesen sind. Die Schauspieler geben allesamt ihr Bestes, insbesondere Jeffrey Combs als genialer Wiederbeleber und David Gale in der Rolle des intriganten, süffisant-boshaften Dr. Hill stechen da hervor. Die deutsche Version läßt einige herbe Effekte vermissen, ist dafür aber - im Gegensatz zu manch anderer Fassung - an Dialogen umso reicher.
weiter...
dd - red / 13. September 2001
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