|
Auch die Amerikaner haben so ihre Sorgenkinder, die dann beispielsweise Namen wie Buddy Cooper tragen
und Filme drehen dürfen, die einfach nur beschissen sind, insbesondere wenn sie "The Mutilator" heißen.
Bei besagtem Künstler handelt es sich offenbar um eine Eintagsfliege; soweit mir bekannt ist, hat er
vorher nichts gemacht und nach Fertigstellung dieses Opus hier glücklicherweise auch nicht mehr.
Weil die gekonnte Integration von Rückblenden nicht jedermanns Sache ist und Meister Cooper seine
Grenzen wenigstens kennt, beginnt der Film gleich mal mit der Vorgeschichte, die einen kleinen
Jungen zeigt, der Vaters Jagdflinte anläßlich dessen Geburtstages reinigen will, sozusagen als
Überraschung; die gelingt dann auch, allerdings anders als geplant, denn es ist ein ungeschicktes
Balg und ein solches sollte nicht mit Waffen hantieren, besonders dann nicht, wenn diese geladen
sind und häßliche Mütter, die in der Küche stehen und Torten backen, versehentlich dabei erschossen
werden könnten. Genau so geschieht' s dann auch, und das mittlerweile von der Arbeit heimgekommene
Familienoberhaupt macht angesichts des Blutbades, das ihn da als Geschenk erwartet, erst mal das,
was wohl jeder in solch einer Situation tun würde: Er trinkt Hochprozentiges und verfällt sogleich
dem Wahnsinn. Jahre später soll der mittlerweile zu einem dümmlichen jungen Mann herangereifte
Filius auf Bitten seines geistig immer noch derangierten Vaters dessen Hütte am See winterfest
machen, und weil so was alleine bekanntlich keine allzu große Freude bereitet, nimmt er bei der
Gelegenheit Clique nebst Freundin gleich mit. Sein Alter kuriert derweil unentdeckt im
Werkzeugschuppen einen seiner häufigen Rauschzustände aus und entwickelt dabei eine Mordswut,
die sich durch den ungewohnten Klang fröhlicher Teenagerstimmen im Haus eher noch steigert.
Es kommt wie es kommen muß: Er nimmt sich die jungen Leute unter Zuhilfenahme diverser
Heimwerkerutensilien ordentlich zur Brust, kriegt am Ende aber das, was er verdient.
Nach Genuß des Streifens beschäftigt den Zuschauer, der ob der statischen Inszenierung noch nicht völlig weggetreten ist, eigentlich nur eine Frage, nämlich warum der jugendliche Held - der sich im übrigen gerne mal in voller Bekleidung zur Nachtruhe begibt - seiner Partnerin nicht schon längst den Laufpaß gegeben hat, denn zum einen sieht diese wirklich sowas von unattraktiv aus, und zum anderen will sie sich einfach nicht flachlegen lassen. Ich bewundere den Mann für seine Geduld. Weniger Bewunderung bringe ich allerdings dem Regisseur dieses Machwerkes, eben jenem Herrn Cooper entgegen, denn er macht nicht nur nichts richtig, sondern werkelt darüber hinaus auch noch am gänzlich unpassenden Filmsong mit und ist dafür verantwortlich, daß einige Rollen mit Mitgliedern seiner Hinterwäldlersippe besetzt wurden. Die Dialoge der jugendlichen Freunde passieren selbstverständlich des öfteren die Gefilde der intellektuellen Umnachtung, und mit ihrer Vorstellung von einem spaßigen Wochenende konfrontiert würden selbst bettlägerige Rentner vor Langeweile sterben, denn jedes Fernsehillustriertenkreuzworträtsel bietet im Gegensatz dazu atemberaubende Spannung.
weiter...
dd - red / 13. September 2001
|
|
 |
|