Return of the Living Dead
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Das Totsein verursacht entsetzliche Schmerzen, und die einzige Linderung
für die dergestalt Betroffenen besteht im Verspeisen menschlicher Denkapparate.
Dies ist die Erklärung für die ungewohnten Tischmanieren wandelnder Leichen in
"Verdammt, die Zombies kommen", dessen Originaltitel "Return Of The Living Dead"
irgendeinem Schwachkopf, der als Belohnung für seine unterirdische Blödheit auch
noch im Verleihgeschäft arbeiten und sicherlich recht interessante Leute kennenlernen
darf, einfach nicht lustig genug erschienen ist, insbesondere weil es sich dabei
um eine ziemlich ausgelassene Komödie handelt. Zugleich markiert der Film das
Regiedebüt von Dan O' Bannon, der dem einen oder anderen als Drehbuchautor ein
Begriff sein dürfte, sind doch etwa Genreklassiker wie "Alien - Das unheimliche
Wesen aus einer fremden Welt", "Lifeforce - Die tödliche Bedrohung" oder gar "Total Recall"
maßgeblich auf seinem Mist gewachsen. Wie einem vor Urzeiten veröffentlichten Interview zu entnehmen ist,
war er allerdings nie so ganz zufrieden mit der visuellen Umsetzung seiner Vorlagen, denn beispielsweise
hatte er für den Streifen "Das fliegende Auge" eine völlig andere Grundidee, die sich im fertigen Produkt
auch bei bemühter Betrachtung einfach nicht mehr finden lassen wollte. In seinem Zombiefilm jedenfalls
geht es um versehentlich in einem Versandhaus für medizinische Utensilien eingelagerte Fässer, die eigentlich
der US-Army gehören und verschrumpelte Leichen beinhalten. Durch die Tölpelhaftigkeit zweier Mitarbeiter
entweicht aber eine ebensolche nebst seltsamen Gasen, wobei gerade letztere vorzeitige Leichenstarre bei
ansonsten vollem Bewußtsein zur Folge haben und sich darüberhinaus noch der dummen Eigenschaft rühmen,
Verstorbene wieder ins Leben zurückzurufen, was zu bemerkenswerten Aktivitäten auf dem angrenzenden Friedhof
führt und die angesichts des untoten Terrors allmählich in Panik geratenden Menschen
nachhaltig um ihre Hirnmasse bangen läßt. Das letztendlich herbeigerufene Militär nimmt sich des Desasters
dann auf seine ganz ureigene Art an und macht einfach das gesamte Krisengebiet einschließlich eines
weiträumigen Sicherheitszuschlages für alle gleichermaßen unbewohnbar. Im Prinzip ist' s ein beinahe klassischer Belagerungsfilm geworden, der in vielerlei Hinsicht an George A. Romero' s "Die Nacht der lebenden Toten" erinnert, was aber wohl auch dem Umstand zu verdanken ist, daß neben einigen direkten Bezugnahmen darauf für die Originalstory sowohl Russell Streiner als auch John Russo mitverantwortlich sind, die ja beide schon bei besagtem Werk für Produktion und Drehbuch zuständig waren. Bei "Verdammt, die Zombies kommen" ist man allerdings dem damals unbarmherzig grassierenden Zeitgeist entgegengekommen, denn die Freundesclique, die da hysterisch durch die Handlung stolpert, kann recht mühelos der sogenannten "Punkbewegung" zugeordnet werden, wenn auch der amerikanischen Abart davon, so daß man sich über dauergewellte Fönfrisuren, viel Pastellfarbenes und einen Alibischwarzen, der ja gemeinhin in solchen Kreisen eher selten anzutreffen sein wird, nicht weiter
wundern sollte. Für humoristische Einschübe sorgt dann und wann
insbesondere der von Don Calfa gespielte Einbalsamierer des Beerdigungsinstituts,
der beim Leichenpräparieren gerne teutonische Marschmusik hört und in der Folgezeit einfach nur bizarr agiert. Die hierzulande erhältliche Fassung sollte geflissentlich ignoriert werden, fühlt sie sich einiger grotesker Spezialeffekte doch entschieden beraubt.
weiter...
dd - red / 13. September 2001
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