Die Rückkehr der 18 Bronze-Kämpfer
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Es war einmal vor langer Zeit ein junger Prinz, der erklomm den Thron des Kaisers infolge eines manipulierten Testaments, denn das ging ja bekanntlich ziemlich leicht in China: Man veränderte nur geringfügig eines dieser seltsamen Schriftzeichen mittels schwarzer Tinte - und schon durfte über Leben und Tod geherrscht werden. Den rechtmäßig gewillkürten Nachfolger ließ der böse Intrigant sogleich unter dem Vorwand des Hochverrates hinrichten, und obwohl in der Folgezeit seitens seiner Minister immer mal wieder gerne betont wurde, daß dringende Amtsgeschäfte eigentlich keinen Aufschub duldeten, lustwandelte der Monarch jetzt vorzugsweise durch sein Reich und kloppte sich mit diversen Personen, die allerdings bei weitem besser austeilen konnten als er selber, weshalb er auch stets den Kürzeren zog. Weil das auf Dauer natürlich kein Zustand war, eilte er schnell ins Kloster der Shaolin, um dort nach etwas weniger als drei Jahren dem Ziel der vollendeten Kampfkunst entscheidend nähergekommen zu sein, wurde aber dann wegen seiner nicht unentdeckt gebliebenen niederen Beweggründe des Ortes verwiesen, denn so einer hatte da ja nun wirklich nichts zu suchen. Die begehrte Tätowierung, die Zeugnis abgelegt hätte über seine meisterlichen Fertigkeiten, bekam er übrigens auch nicht, und das wurmte ihn eigentlich schon sehr. Wieder daheim, gab er einer feigen Attentäterin, die sich wegen irgendwelcher Nichtigkeiten rächen wollte und ihm auch sonst einiges mißgönnte, ordentlich was aufs Maul und lebte dann wohl noch recht glücklich und zufrieden, was man aber nie so genau erfahren wird, denn besagtes Märchen endet an dieser Stelle ganz einfach.
Angenehm ambivalent, der Charakter des Helden, und auch sonst ist der Film - sieht man mal von einigen Kleinigkeiten ab - im Ergebnis gar nicht so übel ausgefallen. Die Kämpfer, die da genau achtzehn an der Zahl sind, markieren im übrigen Stationen auf dem Wege der Meisterschaft, denn sie zu überwinden gilt es in den langen Gängen des Prüfungslabyrinths. Manche von den Typen tragen tolle Rüstungen, andere sind lediglich in besagtem Farbton angepinselt, aber wenn man richtig draufhaut, dann klingen auch letztere schön blechern. Ach ja - es existiert noch ein Vorläufer zu diesem Werk, den ich zwar leider nicht gesehen habe, welcher aber - schenkt man der damaligen Filmkritik Glauben - durchaus ganz okay sein soll.
weiter...
dd - red / 28. November 2001
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