Sonny Chiba - Der unerbittliche Vollstrecker
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Ein bemerkenswert mürrischer Profikiller, der die ihm übertragenen Arbeiten gerne mit bloßen Händen ausführt, wendet sich aufgrund persönlicher Vorbehalte ob eines bestimmten Mandats gegen seinen Dienstherrn, der wie eine wundersame Kreuzung aus Toshiro Mifune und Charles Bronson aussieht und mittels erpreßter Gelder ein voluminöses Kampfsportzentrum errichten will. In der Folgezeit muß er sich wegen seiner Weigerung durch Horden von oftmals bewaffneten Gegnern pflügen, um letztendlich nicht nur seinem wahrhaft sinistren Erzfeind, dem er einst ziemlich unchirurgisch den Kehlkopf entfernt hat, sondern auch einem erstaunlich hippiesken Mafioso, der die Asienabteilung des organisierten Verbrechens leitet, gegenüberzustehen. Das sich daraufhin entbrennende Schlußduell wird unter diffusen Lichtverhältnissen auf engstem Raum, mit dem Rücken zur Wand und unter Zuhilfenahme manch bedenklichen Tricks dermaßen unbarmherzig geführt, daß stellenweise die Knochen hörbar knacken und beinahe jeder der Beteiligten sich buchstäblich im Blute suhlt.
Als Gegenentwurf zu all jenen vergleichsweise elegant inszenierten Hongkong-Epen, in denen vergleichsweise elegant kämpfende Akrobaten für vergleichsweise hehre Ideale eintreten, kommt dieses japanische Schmuddelkind namens Sonny Chiba daher - und das Ergebnis seines Wütens ist schlichtweg eindrucksvoll. Mit unverhohlener Freude an seinem Handwerk liefert der Mann hier Blaupausen für imaginäre Trinkhallenschlägereien im Übermaß, und wenn mal ein weibliches Wesen den Fehler begeht, ihn anzugreifen, dann kriegt auch dieses derbe was eingeschenkt. Das fasziniert, und zwar beileibe nicht nur Primitivlinge wie mich - auch Quentin Tarantino und Tony Scott haben diesem Antihelden bereits 1993 mit "True Romance" ein würdiges Denkmal gesetzt. Wie "Der unerbittliche Vollstrecker" im Original heißt und wann genau er entstanden ist, war leider nicht in Erfahrung zu bringen; ich vermute allerdings stark, daß er zu Meister Chibas berüchtigter "Street Fighter"-Trilogie gehört, welche ihren Anfang im Jahre 1975 nahm - aber sei' s drum, meine Recherchebemühungen finden immer da ihre Grenze, wo ich allzu intensiv nachforschen müßte.
weiter...
dd - red / 28. November 2001
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