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Die mit besonders gefährlichen Amphetaminen dealende koreanische Mafia will einen ebenfalls ursprünglich von da herstammenden Geschäftsinhaber zur Überlassung von Lagerraum für finstere Machenschaften zwingen. Weil der aber sowohl Berauschendes wie Strukturen der organisierten Kriminalität gleichermaßen verabscheut und auch im übrigen voll okay ist, weigert er sich selbstverständlich - und wird bald darauf umgebracht. Sein junger weißer Freund, ein Meister des Kenpo-Karate, rächt in der Folgezeit das Ungemach gar bitterlich, und am Ende sind die feigen Schurken entweder böse zusammengeprügelt, nicht mehr am Leben oder der Polizei übergeben, denn zur Selbstjustiz um jeden Preis will dies Filmchen hier - im Gegensatz zu vergleichbaren Produkt des Genres - dann doch nicht unbedingt aufrufen, atmet es doch laut und überdeutlich, wie es meint, den scheinbar liberalen Geist.
Das übliche Spiel eben: Ist in einem einschlägigen Hollywoodstreifen der gute Asiate zu besetzen, so holt man sich in aller Regel - und deshalb auch hier - den Schauspieler Mako. Wird dagegen das gemeine, verschlagene und hinterlistige Schlitzauge benötigt, kann der Zuschauer sicher sein, Namen wie James Hong, Cary-Hiroyuki Tagawa oder Professor Toru Tanaka vorzufinden - denn der durchschnittliche, in der Besetzungsbranche tätige Amerikaner ist wahrscheinlich wirklich so dämlich wie man insgeheim schon immer vermutet hat und diese Wahl daher einfach naheliegend. Der eingewanderte Koreaner verbringt seine Freizeit dann natürlich auch am liebsten in schummrigen Dojos, in denen er stets unfair kämpft, oder sucht lediglich von Neonlicht erhellte Nachtclubs auf, die einem wie der Vorhof zur Hölle erscheinen. Ansonsten lügt er oft und gerne, greift den einsamen Helden immer nur mit anderen gemeinsam an und setzt, auch wenn man ihm nur Gutes will, sein undurchdringliches Pokergesicht auf. Schade eigentlich, denn die Actionszenen sind allesamt recht gut durchchoreographiert und der Hauptdarsteller Jeff Speakman ist - obwohl beileibe nicht eben ein Titan an Wandlungsfähigkeit - zumindest kein sonderliches Ärgernis.
weiter...
dd - red / 28. November 2001
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